Liebe Hanne,
herzlich willkommen bei uns im Kreise der Aufhörwilligen! Schön daß Du zu uns gefunden hast. Du brauchst Dich auch nicht entschuldigen, daß es viel geworden ist! Ich freu mich, wenn uns ein Aufhörer so seine Gedanken und seine Raucherkarriere mitteilt. Vielen Dank für Deine Offenheit!
Bei Deiner gesundheitlichen Vorgeschichte kann ich nur befürworten und Dir gratulieren, daß Du jetzt den Absprung planst. Du kannst Dir, Deiner Gesundheit damit nur in die Hand spielen.
Alle Aufhörer, die gesundheitliche Themen haben, seien sie körperlicher oder psychischer Natur, lade ich immer ein, alle behandelnden Ärzte offen mit ins Aufhörer-Boot zu nehmen. Wenn Du Tavor erhältst, hast Du sicherlich einen begleitenden Arzt, richtig? Bitte hol ihn Dir mit an Bord Hanne. Vielleicht kann, möglicherweise muß er helfend tätig werden, um Dir den Rauchstopp so störungsfrei wie möglich zu gestalten. Gerade wenn Du schon Bedenken hast, daß Dir die Zeit nach den letzten Zigaretten Depressionen bescheren könnte. Hol Dir da den ärztlichen Beistand Hanne, das ist völlig legitim und überhaupt keine Schande! Das wäre super, wenn Du Dir da alle Hilfe holst, die Du bekommen kannst und schon Unwägbarkeiten damit abdeckst, das ist ja sehr vorausschauend von Dir. Wäre die richtige Strategie, finde ich.
Gleiches gilt für alle anderen Ärzte, die Du aufgrund Deiner Vorgeschichte konsultierst. Laß sie auf jeden Fall wissen, daß Du mit dem Rauchen aufhörst, vielleicht gibt es ja da auch Bedarf, Dich medizinisch zu begleiten. Wir hier können da nicht beratend tätig werden, denn wir sind kein medizinisches Forum.
Aber was wir können: wir können den Weg mit Dir gehen und Dir Zuspruch und Gesellschaft anbieten.
Du sagst, Du rauchst die meisten Deiner Zigaretten morgens - ist das dem morgendlichen Ritual geschuldet? Weißt, man kann das Rauchverlangen ein wenig schmälern, indem man eingefahrene Raucherrituale ändert oder umgeht - das ist im Prinzip auch der Kern der Entwöhnung: Gewohnheiten, Rituale "verlernen". Was also tust Du, wenn Du morgens das größte Rauchverlangen hast? Kaffee trinken vielleicht? Dann probiere es mal mit Tee. Oder einem Haferkeks zum Kaffee statt der Zigarette. Oder such Dir einen anderen Platz für den Morgenkaffee, die Sofaecke statt des Küchentischs zum Beispiel. Diese "Auflösungen" von Raucherritualen vermeiden nicht nur, daß das Verlangen von einer bestimmten Situation getriggert wird, sondern begünstigen auch die Entkoppelung der Situation vom Rauchen in Deinem Kopf. Probiere ruhig einige Veränderungen aus.
Den Nikotin-Inhaler kenne ich persönlich nicht aus eigener Erfahrung. Er unterstützt wohl genau das, was Du machst, nämlich die schrittweise Entwöhnung von der Zigarette, die Verlängerung der rauchfreien Intervalle, bis zum Verzicht. Dann wird der Konsum der Inhaler-Patronen reduziert. Längstens ein halbes Jahr nach Beginn sollten dann Zigaretten und der Inhaler weggelassen werden. Soweit habe ich es mir angelesen. Hast Du Dich da beraten lassen, z.B. vom Arzt oder Apotheker? Ich persönlich für mich bin kein Fan des Reduzierens, da ich damit einmal fürchterlich baden gegangen bin - doch ich hatte auch den Inhaler nicht und mit dem Gedanken daran nie gespielt. Wenn er indes für Dich ein Mittel ist, daß Dir den Rauchaustieg ermöglicht und erleichtert, dann freue ich mich für Dich, daß Du Deinen Weg gefunden hast! Kann ich Dich nur beglückwünschen! Eine Halbierung von 30 auf 10 bis 15 am Tag innerhalb von 2 Wochen ist ja schon mal ein schöner Erfolg auf diesem Weg.
Was hast Du von den bisherigen Anläufen mitnehmen können? Warst Du infolge dessen schon mal rauchfrei? Welche Erfahrungen hast Du aus ihnen, die Dir dieses Mal behilflich sein könnten?
Ich freu mich, wieder von Dir zu lesen, und hoffe, daß Dich Dein Weg nun in die Rauchfreiheit führt Hanne. Ich geh ihn auf jeden Fall gerne mit! Viele Grüße sendet Dir
Lydia