Hallo Nadja,
sei lieb gegrüßt und herzlich Willkommen geheißen, hier, im weltbesten Nichtmehrraucher-Forum der Welt! :P
Wir alle hier haben das selbe Ziel, nämlich unser Leben rauchfrei weiterführen zu wollen. Der Weg dorthin, ist allerdings unterschiedlich. Generell gibt es aber Strategien, die mehr Sinn machen, als andere. So ist zum Beispiel die "Schlusspunktmethode" die erfolgversprechendste. Dabei wählst du dein Datum selbst, ab dem du beginnen möchtest, rauchfrei leben zu wollen. In den Tagen bis zum Tag X rauchst du weiter, wie gewohnt. So, wie Elisienne schon beschrieben hat, solltest du dir die jeweiligen Gründe, weshalb du diese Zigarette rauchst, vor Augen führen.
Stress?
Entspannung?
Ärger?
Langeweile?
Gewohnheit?
Genuss?
...
...
Wenn du dir eine Strichliste anlegst, kannst du dir und deinem Rauchverhalten besser 'auf die Schliche' kommen. Rauchfrei zu werden, ist tatsächlich "Arbeit "! Und glaube mir: kein Job ist so hart wie die Arbeit an sich selbst. Auch bei der Zielsetzung bin ich ganz bei Elisienne. Was sind deine persönlichen Ziele? Was möchtest du, die Nadja, durch ein Leben in Rauchfreiheit erreichen? Du merkst schon, ich versuche, positive Formulierungen zu benutzen. Tatsächlich berichten viele Aufhörer zu Beginn vom Verzicht, den sie empfinden. So hast auch du die Freiheit der Entscheidung, dich für deine (positiv formulierten!) Ziele zu engagieren. Allein durch die Kraft deiner Gedanken bist du in der Lage, dein Gehirn auf Erfolg, oder auf Misserfolg zu "programmieren". Das ist kein Psycho-Gelaber, sondern entspricht genau dem verhaltenstherapeutischen Ansatz, wie ihn auch die Betreiber dieser Seite vertreten. Nun bin ich kein Therapeut. Aber ich halte dies für den wertvollsten Ansatz, um dauerhaft rauchfrei zu leben. Und das kann jeder schaffen. Auch du! Es geht nur um die Änderungen des Verhaltens.
Deine Angst, die du beschreibst, kann ich sehr gut nachempfinden. Neuland zu betreten, kann Angst machen. Den berühmten ersten Schritt bist du bereits gegangen: du hast den Entschluss gefasst, rauchfrei leben zu wollen. Damit bist du schon ein großes Stück weiter, als die vielen rauchenden Mitmenschen. Schau sie dir mal bewusst an. Die vielen, die-trotz Sturm und Regen- vor dem Einkaufszentrum stehen, um sich noch mal schnell eine Zigarette zu "geben". Da stand auch ich damals, in Raucherzeiten. Jetzt muss ich das nicht mehr. Ich durfte eine Form der "Freiheit finden, die ich nicht mehr missen möchte. Und das, obwohl ich ein Hardcore-Kettenraucher war und kein Mensch in meinem Leben das jemals für möglich gehalten hätte. Ich auch nicht. Mir hat damals beim Rauchstopp geholfen, ein Nikotinersatz-Präparat zu nutzen, einen Inhalierstick, in dem Nikotin enthalten ist. Der Stoff, der unsere Sucht ausmacht. So konnte ich nach und nach die vielen Kopplungen auflösen, die zwischen einer bestimmten Situation und der Zigarette entstanden sind.
Morgens Kaffee und Kippe
Telefonieren und die Zigarette
Stress mit der Frau, IMMER die Zigarette dabei
Entspannung nur mit Zigarette möglich
All diese Situationen ließen sich nach und nach verändern. Wie beschrieben, ist das Arbeit. Aber machbar. Der Weg in ein rauchfreies Leben ist ein Selbsterfahrungs-Trip der besonderen Art, wie ich finde. Du lernst dich neu kennen. Mein Tipp: erzähle ALLEN anderen Menschen in deinem Umfeld davon, dass du gerade das Projekt "ICH-WERDE-RAUCHFREI begonnen hast. Das kann dir Entlastung verschaffen, wenn du vielleicht manches mal gereizt reagierst. Und ganz viele werden dir sicher sagen, dass sie das richtig toll finden, was du machst.
Oft mündet der Beginn der Rauchfreiheit direkt in den Misserfolg, denn das hohe Ziel, nie mehr rauchen zu "dürfen", eine Überforderung darstellt. Wenn du dir kleinere Ziele steckst, fühlt sich das nicht mehr so bedrohlich an. "Heute rauche ich nicht" ,zum Beispiel. Oder-wenn das noch zu groß scheint, "die nächste Stunde rauche ich nicht", hat schon vielen dabei geholfen, immer weiter und weiter zu gehen.
Boah, jetzt ist das sehr viel mehr geworden, als geplant. Also, nochmal kurz umrissen:
-Setze dir einen Starttag, ab dem du beginnen möchtest. Ca. 7-14 Tage in der Zukunft.
-Finde heraus, welche Zigarette welchen Grund hat.
-Vielleicht schreibst du einen Abschiedsbrief, Titel: "An meinen besten Freund-die Zigarette".
Grundsätzlich, schreibe, wann immer dir danach ist, hier, im Forum. An der Hotline der BZgA sitzen Suchtexpertinnen und -experten, die dich unterstützen können. Sie bieten auch eine Begleitung über längere Zeit an, sodass du einen festen Ansprechpartner hast. Wir alle hier haben immer ein offenes Ohr für dich. Die Schwarmintelligenz der vielen, großartigen Unterstützer hier, sind oft echt gold wert.
Nun aber genug der vielen Worte, liebe Nadja. Ich freue mich auf deine nächsten Beiträge hier.
Viele Grüße
Meikel