Guten Morgen ihr lieben.
Ich lese jetzt schon seit über 1 std mich hier im Forum durch. Ich denke, ich bin hier an der richtigen Stelle, da ich mit der Sucht aufhören möchte.
Ich erzähle mal etwas über mich und mein Rauchverhalten.
Ich bin die Jessi und 27 (fast 28) jahre jung. Meine erste Zigarette, gab es mit 11 (!) JJahren. Ich hab eine prägende Vergangenheit hinter mir. Damals hab ich geraucht, weil es "cool" war und ich mit dazu gehören wollte.. und auch immer noch ist dieses Verlangen nach Zugehörigkeit als meine Nikotinsucht überhaupt. Das erste mal aufgehört habe ich mit 21 Jahren, also hatte ich schon 10 jahre lang geraucht. Zu dem Zeitpunkt als ich aufgehört hatte, verlief mein Leben tatsächlich mal perfekt. Ich hab einen wundervollen Mann kennen gelernt (der übrigens schon immer Nichtraucher ist), der mich so liebt wie ich bin (bis auf das rauchen, dies nimmt er aber weitesgehend hin). Angefangen mit dem rauchen habe vor rund 3 Jahren. Was hat sich geändert ? Nun ja, 2 weitere Kinder sind dazu gekommen und ich fing wieder zu arbeiten an. Ich arbeitete vor 4 jahren bei McDonalds, da hab ich aber noch nicht (wieder) geraucht. Erst als ich bei diesem super stressigem Job aufhörte zu arbeiten und in einer Spielhalle anfing, fing ich mit dem rauchen wieder an. Also vor knapp 3 jahren. Wieso ? Ich wollte dazu gehören. Fast jeder raucht auf meiner Arbeit. Auf arbeit ist meistens nicht so viel zu tun, sodass ich mich schnell langweile. Also, geht man eine rauchen. Ich hoffe, ich kann hier wirklich offen schreiben, ohne verurteilt zu werden. Ich denke, der Ursprung meiner Sucht, liegt eben in der psychischen Abhängigkeit, angefangen bei "Freunden" dazugehören zu wollen, aber auch bei meinen Eltern.. ja, bei meinen Eltern. Meine Eltern rauchen beide schon seit ich denken kann. Ich bin im Heim groß geworden, sodass mir natürlich auch meine Bezugspersonen wirklich fehlten. Meinen Vater habe ich erst mit 12 jahren kennen gelernt. Meine Mutter hat sich nie so richtig für mich interessiert. Umso mehr hab ich die Zeit "genossen" mit ihr auf dem Balkon eine zu rauchen - wir haben ja beide das gleiche gemacht.
Jeder würde jetzt hier schreien "wie kann man nur sein 11 jähriges Kind rauchen lassen" - da geb ich euch Recht. Ich habe selbst eine 12 jährige Tochter (lebt leider nicht bei mir (anderes Thema)) und könnte mir im Leben nicht vorstellen ihr das Rauchen zu erlauben. Meine beiden Elternteile haben jeweils geistige behinderungen (sie haben behindertenausweise), welcher auch der Grund ist, wieso ich im Heim aufwuchs. Es tut mir leid, wenn ich so viel schreibe, aber ich versuche wirklich mit dem rauchen aufzuhören. Da ich der Meinung bin, dass es wirklich tief in mir drin sitzt, das rauchen, versuche ich mich von der "dazugehörigkeit" lösen zu wollen. Eventuell gibt es den ein oder anderen hier, der auch aus solchen Gründen raucht und/oder es geschafft hat, damit aufzuhören.
Das auch eine Nikotinsucht vorliegt, will ich garnicht bestreiten. Allerdings ist die bei mir nicht so ausschlaggebend, dass es an ein rauchstopp scheitern würde. Eher das psychologische.
Eigentlich hätte ich die fast perfekte umgebung um aufzuhören, denn mein Partner raucht nicht, meine Kinder sowieso nicht, die Pflegeeltern bei der meine Älteste lebt auch nicht, und selbst mein Freundeskreis raucht nicht. Einzig und allein, meine Schwiegereltern. Beide an COPD erkrankt, Schweigerpapa stärker als Schwiegermama. Meine Schwiegermutter sehe ich schon fast als ersatz für meine Mutter an.. und aber auch da haben wir es wieder, sie raucht und ich will dazugehören.. dabei weiß ich doch ganz genau, dass meine Freunde doch niemals sagen würden "Wie ? Du rauchst nicht mehr ? Dann beende ich die Freundschaft". Aber genauso wenig, würden die mich "loben" wenn ich damit aufhören würde.. denn alle kennen dieses Gefühl der Abhängigkeit nicht. Denn die haben zwar alle mal "probiert" aber dabei blieb es dann auch.
Ich hoffe, jemand liest sich das ganze hier durch, und gibt mir ein paar tipps wie ich davon wieder loskomme. Denn ich will nicht mehr rauchen.. der tägliche husten bringt mich zum verzweifeln..
Danke und liebe Grüße von Jessi :)