Nachdem ich bereits am Wochenende einen Thread erstellen wollte und das leider nicht geklappt hat, heute nochmal. :)
Ich bin 25 Jahre alt und habe mit grade mal 12 Jahren angefangen zu rauchen. Nicht nur gelegentlich sondern sofort regelmäßig. Mit 25 hab ich also mehr Jahre meines Lebens geraucht als nicht geraucht. Eigentlich hat es mich nie gestört, ich hab sogar gerne geraucht, vor allem mit Freunden. Außerdem während Lernpausen, vor Uni Prüfungen, nach Prüfungen, bei Stress, um Emotionen weg zu rauchen, aus Langeweile ... so kamen ca. 15 (mit Freunden oder auf Partys auch gerne mal 20-25) Zigaretten pro Tag zusammen.
In den letzten Monaten ging es mir nicht so gut. Ich habe Bluthochdruck und chronische Migräne, schon sehr lange, in den letzen Monaten kam aber Schwindel, Abgeschlagenheit, etc. dazu. Ohne wirklichen Grund. Nachdem ich dann vor 3 Wochen eine Bronchitis bekommen habe und ca. 5 Tage garnicht rauchen konnte oder wollte, hab ich mich entschieden es ganz zu lassen. Irgendwie habe ich aufeinmal eine totale Abneigung gegen das Rauchen entwickelt. Ich wollte einfach nicht mehr. Ich wollte aufhören, mein erster Versuch überhaupt. Am 14.04. habe ich nachts mit einer Freundin und ein paar Gläsern Wein meine letzten zwei Zigaretten geraucht.
Heute ist also der 10. Tag rauchfrei. :)
Die ersten 2-3 Tage waren die Hölle. Einen körperlichen Entzug hatte ich kaum, ich hatte aber ein wirklich durchgängiges Rauchverlangen, konnte an nichts anderes denken, habe teilweise Heulattacken bekommen weil es so schwer war. Ich hatte Angst, Panik, vor was auch immer. Irgendwie war es aber garnicht das Gefühl rauchen zu wollen sondern eher ein Gefühl von Leere, was ohne Zigaretten jetzt aufeinmal da war. Es kam immer nachts wenn ich alleine war. Das einzige was da geholfen hat war aushalten. Alles zulassen, alles fühlen und die Gefühle aushalten ohne sie ''weg zu rauchen''. Als ich das geschafft hab, ist es viel einfacher geworden. Ich hab sehr viel über die Sucht gelesen und irgendwann verstanden, dass ich eine von den Raucherinnen war, welche die Zigaretten vor allem genutzt hat, um negative Gefühle zu unterdrücken.
Bei Rauchern in der Wohnung zu sitzen während die neben mir rauchen stört mich überhaupt nicht. Empfinde den Geruch eher als störend. Viel an Zigaretten denken tue ich auch nicht mehr. Habe aber immer noch eine fast leere Schachtel in der Handtasche und schleppe die überall mit hin, als emotionale Stütze irgendwie. Eigentlich will ich die Schachtel wegwerfen, kann mich aber noch nicht überwinden.
Etwas Angst habe ich vor nächsten Monat, wenn ich wieder zur Arbeit muss. Fast alle meine Kollegen rauchen und da wir nachts meist in Bereitschaft sind, wird wenn nichts zutun ist auch gerne mal fast eine ganze Schachtel in einer Schicht geraucht. Ich will nicht rauchen, ich glaube ich werde auch dort nicht rauchen wollen, habe aber etwas Angst dass ich es doch tue. Ich weiß nicht ob die Angst begründet ist, ich bin mir doch eigentlich so sicher.
Aufjedenfall bin ich sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, die Erfahrungen von anderen haben mir mehr als alles andere geholfen und ich lese oft hier, wenn ich nachts doch mal wieder das Gefühl habe, ich müsste raus zum rauchen oder viel zu viel nachdenke. Vielen Dank an euch alle! :heart: