15.04.2014
09:14 Uhr
Hallo Sebastian,
vielen Dank für Deinen offenen Bericht über Deinen Einstieg in den Ausstieg und natürlich herzlichen Glückwunsch zu den drei Wochen Nicht-mehr-Raucher, die schon hinter Dir liegen. Der körperliche Entzug ist jetzt abgeschlossen, aber die Verhaltensänderung wird sich noch langsam festigen müssen, bis es Dir zur neuen Gewohnheit geworden ist, in bestimmten Situationen gar nicht mehr an Zigaretten zu denken, statt sie - wie momentan sicherlich noch - bewusst abzulehnen.
Deine positive Einstellung, es schaffen zu werden, hängt sicherlich mit Deiner gedanklichen Vorarbeit zusammen: Die Vorbereitungszeit muss nicht zwingend eingehalten werden, es wird lediglich empfohlen, damit Du die dann neue Situation gedanklich bereits "vorverarbeiten" kannst. Aber genau das ist in Deinem Fall doch im Zeitraffer passiert: Dein Infekt, die Erinnerung an Deinen Vater, die Vorbereitung der Motivationssätze usw. usf. Auch Dein Verhalten, erst nach der Phase des schlimmsten körperlichen Entzugs, also nach fünf Tagen, offen auszusprechen, dass Du nicht mehr rauchen willst, gefällt mir sehr gut, ich habe es ähnlich gehandhabt: Ich habe einfach gewartet, bis ich darauf angesprochen wurde, was allerdings auch nicht länger auf sich warten ließ, weil ich extreme Kettenraucherin war.
Die Schmachtattakcen werden Dich leider noch geraume Zeit begleiten, aber sie werden immer seltener werden und immer leichter auszuhalten sein. Ich habe schon mehrfach in diesem Forum geschrieben, dass ich ganz am Anfang etliche Male stündlich "gebeutelt" wurde, während es heute, nach gut einem Jahr, vielleicht noch einmal im Monat ist, dass mir mein Unterbewußtsein einen Streich spielt. Ich hatte nämlich manchmal das Gefühl, mich an einen besonders schönen, allerdings mit einer Zigarette verknüpften, Moment zu erinnern, wenn die Schmachtattacke richtig gemein war. Aber je öfter ich die Erfahrung gemacht hatte, dass die Situationen ohne Ziggi mindestens genauso schön sind, verschwand dieser ganze faule Zauber im Hintergrund... Aber so lang hilft wirklich nur das situationsbezogene "Nein danke, im Moment möcht ich nicht rauchen!".
Mit welcher Konsequenz Du unterwegs bist, zeigt Dein Verhalten nach der zweitägigen Arbeit mit Deiner Band - Hut ab! Dabei stellt sich mir natürlich eine Frage: Hast Du im Berufs-, Freundes- und Familienkreis überwiegend mit Rauchern oder Nichtrauchern zu tun? Ich muß nämlich gestehen, dass ich gefährliche Situationen (Raucherecken, Feiern mit rauchenden Freunden, ermüdende Nachtfahrten im Auto etc.) in den ersten drei Monaten konsequent gemieden habe...
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich auch zukünftig erfahre, wie Dein Weg weitergeht. Und falls mal ein Tiefpunkt kommen sollte, auch dafür ist dieses Forum da! Für heute habe ich aber nur einen konkreten Wunsch:
[b]Belohne Dich selbst für Dein konsequentes Verhalten, nach drei Wochen hast Du es Dir wirklich verdient! [/b]
(Bei mir haben kleine Belohnungen immer wieder die Selbstmotivation unterstützt, und schaden kann es bestimmt nicht!)
Liebe Grüße, Brigitte