Guten Tag liebe Community,
habe schon öfters bei euch reingeschaut um evtl. hilfreiche Methoden zum Durchhalten oder Bestätigungen zu lesen.
Das funktioniert auch seit dem 11.4.2015.
Ich hatte im Februar Schmerzen im Zwerchfellbereich, hatte aber mit einseitiger Arbeitsbelastung zu tun. Ich gehe selten zum Arzt, nur wenn ich denke ich kann es selbst nicht einschätzen (ja, ist Überheblichkeit). Er musterte mich und fragte nur: "Wie viel rauchen Sie am Tag?" Nicht etwa rauchen Sie? Dies gab mir den letzten Anreiz zum erneuten Aufhören.
Nicht mehr aushalten konnte ich z.B. den unkontrollierten Husten (z.B. mitten im Telefongespräch), die Schnappatmung beim Joggen und erforderliche Gehpausen, auch bei eigentlichem Regenerationstempo, die Abhängigkeit von den vorhandenen oder nicht vorhandenen Zigarillos, gelegentliche undefinierte Schmerzen im Herz-/Lungenbereich, die fehlende Selbstbeherrschung am Arbeitsplatz, im Auto und zu Hause (in Garage), den Gestank usw.
Ich habe nach Schlusspunktmethode von Seiler und Selzer aufgehört. Beim ersten Rauchstopp, vor ca. 10 Jahren, habe ich 10 Gruppensitzungen Verhaltenstherapie bei einer Diakonie in Waiblingen gemacht. Danach empfand ich das Aufhöhren relativ einfach, hat ein Jahr funktioniert, bis zu der Zigarre bei einem Jubiläum. Dann gings mit Zigarillos weiter, weil ich dachte, an Einem raucht man länger als an einer Zigarette, also braucht man weniger - Irrtum - man braucht gleich viel, bei mir 20, also eine Schachtel am Tag, eben Durchschnittsnikotinkonsument.
Diesmal war das Aufhören hart, erst die verdammten 72h körperlicher Entzug, Schweißausbrüche im Schlaf, Verdauung glaub keine mehr, dauernd an das Rauchen gedacht, unkonzentriert bei der Arbeit, nicht belastbar, gereizt, vermutlich unausstehlich. Gelobt hab ich mich nur selbst, sowie meine Tochter, die mir das schon lange verbieten wollte.
Allen Situationen, bei denen ich sonst geraucht hatte, musste ich mich sofort wieder aussetzen. Davor hatte ich eigentlich Angst, aber das war glaube ich sogar gut, wegen der schnellen Entkoppelung, also z.B. Auto, Kaffee, Pause, Langeweile, Problem usw.
Habe ca. 5 kg Gewicht zugelegt, was mich nervt, da ich Essen als Ersatzdroge mißbrauche und dadurch merke, dass ich eigentlich noch süchtig bin und die richtige Ernährung nicht im Griff habe.
Da in meinen Gedanken dass Rauchen auch positive Erinnerungen weckt (was ja nicht stimmt), helfe ich mir derzeit damit, dass ich mir einrede, ich rauche die nächsten 10 Jahre nicht mehr und dann fange ich wieder an, in der Hoffnung, bis dahin weiss ich das nicht mehr. Ob das schlau ist? Vermutlich nicht.
Sollte jemand schlauere Tricks auf Lager oder aus Erfahrung haben, wäre ich dankbar für die Tipps.
Danke und schönen Abend.