Hallo chinchilla,
schön daß Du hergefunden hast, auch von mir herzlich willkommen.
Es tut mir leid was derzeit in Deinem Leben passiert, und wenn ich mich in Dich hineinversetze, in Deine Lage, so glaube ich eine Ahnung davon zu bekommen wie derangiert Du Dich fühlen mußt. Und obwohl ich eigentlich immer zum Durchhalten rate und Anfeuerungsrufe verteile (einfach weil ich davon überzeugt bin), so kann ich Dir nachfühlen, was Dich dazu bewogen hat, wieder zu rauchen. Neulich schrieb ich hier, es haben schon Leute wegen weniger wieder angefangen, dieses trifft auf Deine Situation eigentlich auch zu. Darum ärgere Dich bitte nicht darüber, daß Du ausgerutscht bist. Gerade in der Anfangszeit (die nachfolgende äußerst zutreffende Betrachtung stammt nicht von mir, das hat mal ein lieber Forumsmitstreiter geschrieben - Copyright by Rumo!) hängt der Erfolg des Rauchstopps vom Nicht-Eintreten bestimmter Ereignisse ab. Und das Ereignis, das Du beschreibst, ist bestimmt so eins.
Indes scheint Dein Wille, das Rauchen aufzugeben, ja so ungebrochen, daß Du trotz allem heute gleich weitergemacht hast mit dem Ausstieg. Das finde ich absolut nur toll und bewundernswert. Wenn das Dein Wunsch, Dein Wille ist, jetzt trotz aller Misere aufzuhören (und Du sagst ja selber, das Rauchen würde Dich nur noch obendrauf unglücklich machen - das wollen wir natürlich nicht!!!), versuchen wir gerne Dich dabei zu unterstützen.
Vielleicht kannst Du versuchen, den Rauchstopp von der derzeitigen Misere isoliert zu betrachten, Dir zu sagen, das es das Rauchen auch nicht ändert. Egal was auch kommt, das Rauchen macht es nicht besser. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Außerdem stelle Dir die Frage, was Dir gut tut. Gerade in so einer stressigen Situation denke ich, solltest Du versuchen, Dir einen Ausgleich zu schaffen. Was also machst Du gern, was tut Dir gut, was kannst Du machen, damit es Dir besser geht?
In Schmachtmomenten lenke Dich ab. Mach ganz schnell irgendwas anderes, Hobby, irgendwas sauber machen, Zähne putzen, ein Glas Wasser trinken, einen zuckerfreien Kaugummi kauen, egal, hauptsache Du lenkst Dich ab. Ändere die Situationen, in denen Du immer geraucht hast, stelle sie so um, daß sie keine Situationen mehr sind, in denen Du typischerweise geraucht hast (Kaffee z. B. ist bei vielen Rauchern sowas - trink ihn woanders oder nimm Tee, oder nach dem Essen - trink da erstmal ein Glas Fruchtsaft oder geh Dir die Zähne putzen, im Auto nimm gleich mal ein zuckerfreies scharfes Bonbon, noch bevor Du anfährst, also ändere die Rauchersituationen).
Wenn es jedoch gar nicht geht, Du Dir den Streß des Entzugs (denn ja, manchmal ist es einfach anstrengend, da hat Aki schon recht) zusätzlich zu den derzeitigen Belastungen doch nicht antun kannst, wenn es Dir zuviele Baustellen werden, dann mach Deinen Frieden damit chinchilla. Der Entschluß aufzuhören ist mal gefaßt, der Wille ist mal da. Wenn er jetzt ganz unmöglich umzusetzen ist, dann denke ich, darfst Du Dir auch gestatten, es dann anzugehen, wenn etwas mehr Ruhe eingekehrt ist. Dennoch - wie gesagt - Dein Wille weiterzumachen ist bewunderns- und stärkenswert.
Egal wie auch immer Du Dich entscheidest - ich wünsche Dir alles Gute. Viele Grüße sendet Dir
Lydia