07.03.2016
22:20 Uhr
Liebe Danni,
wie geht es Dir denn heute so? Steckst Du immer noch im Tief fest? Es tut mir leid, daß Du derzeit so viel um die Ohren hast und Dir der Nikotinteufel noch an der Kehle hängt...
Magst Du nicht versuchen, Dir mal die eine oder andere Ruheinsel zu schaffen? Oder einen Tapetenwechsel? Ich meine, ich gebe gerne zu, noch nicht allzuviel von Teenagern zu verstehen, aber könntet Ihr auch mal zusammen Eis essen gehen oder sowas? Oder Du mit einer Freundin ins Café? Oder spazieren gehen (ich mach das manchmal, selten aber machmal, dann sage ich immer, ich muß mal mein Hirn auslüften gehen)? Das alles muß ja keine drei Stunden dauern, aber da können auch so kleine Einheiten schon mal Erleichterung verschaffen. Tu doch das mal für Dich Danni.
Du mußt auch nicht todunglücklich sein, weil Du nur ans Nichtmehrrauchen denken kannst. Dieses ist in der ersten Zeit wirklich eine Vollzeitbeschäftigung! Man beschäftigt sich in seinem Kopf ständig damit und steckt einen Haufen Energie da rein. Schlimm ist auch, daß es sich anfühlt, als würde das jetzt ein Leben lang so bleiben. Ich verstehen wirklich, daß Du darüber so erschüttert bist. Aber so bleibt es nicht! Es hört auf Danni, Deine Gedanken lösen sich davon, es verliert an Bedeutung, verliert an Macht und an Präsenz. Ich muß Dich da um ein wenig Geduld und auch Durchhaltevermögen bitten - aber es wird leichter werden.
Dein Kopf sagt Dir ja genau das richtige: Was würde Dir eine Zigarette denn bringen? Was würde sie helfen? Nix! Außer daß Du Dich noch mehr ärgerst, weil Du nach stolzen 18 Tagen ausgerutscht bist. Dann räum doch Deinem Kopf die Oberhand ein. Ist auch noch anstrengend, ich weiß es, erinnere mich noch gut an meine eigenen Zustände. Aber laß Deiner Vernunft den Vortritt, denn die hat recht!
Ich wünsche Dir, daß Du bald aus dem Tief rauskommst. Doch sei Dir gewiß, daß es besser wird - laß Dir von der Sucht nichts anderes vorgaukeln. Gib nicht auf! Eine Extraportion Kraft und Optimismus schickt Dir
Lydia