13.04.2016
23:10 Uhr
[quote="usedtodoit91"]
Guten Tag meine lieben Nichtraucher,
mein name ist Torben bin 23 Jahre alt und habe vor kurzem aufgehört zu rauchen.
Nun habe ich im Internet folgendes gelesen..:
"Alkohol und Nikotin gehen an die gleichen Rezeptoren und sind deshalb als Suchtmittel austauschbar - d.h. ein Raucher kann innerhalb von 10 Tagen Nikotinabstinenz zum Alkoholiker werden, wenn er bei einem Nikotinentzug Alkohol trinkt oder die Nikotinsucht auf Alkoholersatzstoffe übertragen. Als Alkoholersatzstoff kommt z.B. Sorbitol, Fruktose uvm in Frage"
Da Alkohol ebenfalls wie Nikotin die Acetylcholinrezeptoren stimuliert soll also bei der Nikotinentzugsphase ein schneller einstieg in die Alkoholsucht möglich sein.
Nun habe ich ziemlich oft in den letzten 8 Tagen die ich nicht rauche Kaugummi mit Sorbit oder zwei mal Alkohol getrunken muss ich mir jetzt sorgen machen das mein Körper nun Alkoholabhängig wird?
Könnt ihr mir dazu etwas sagen oder hattet ihr auch etwas getrunken während des Entzugs und es als nicht Alkoholiker raus geschafft^^ oder ein verlangen nach Alkohol gehabt?
Danke für eure Zeit und Aufmerksamkeit
[color=green]Guten Abend lieber Torben, Glückwunsch zu deiner Rauchfreiheit und schön, dass du zu uns stößt!
Deine Fragen empfinde ich als hochinteressant, kann dir allerdings erst mal keine Antworten geben, schon gleich keine wissenschaftlichen. Dafür stelle ich dir gleich die Frage/Bitte:wink:: würdest du mir - Ich habe nichts gefunden, eventuell per PN - die Quelle im Internet nennen für dein Zitat? Was ich auf jeden Fall sehr ernst nehme ist deine Sorge um deine Gesundheit, deine Bedenken, ob denn bei dir Suchtverlagerungsgefahr besteht.
Dann denke ich ganz praktisch - ich bin trockene Alkoholikerin seit bald dreißig Jahren - an die Meetings: keep it simple - hat es da geheißen. Und: in the case oft doubt - leave it out. Im Zweifelslfalle lasse es weg. Daher finde ich Katjas Vorschlag ganz einfach, praktisch und gut: Probier es aus, indem du erst mal nichts trinkst. Und ich lese gerade, dass auch Norbert sich dazu geäußert hat, ebenfalls sehr hilfreich.
Zurückhaltung beim Alkoholentzug empfehle ich eh gerne am Anfang, weil ich es öfter erlebt habe: Alkohol senkt die Hemmschwelle, und das führt öfter zu Rückfällen in der Anfangszeit. Ich habe es aber noch nicht hier erlebt, so aus der praktischen Erfahrung heraus, dass Jemand hier Alkoholabhängig wurde, stofflich, als Ausgleich zur Nikotinsucht.
Was aber eine Tatsache ist, physiologisch: durch den Nikotinentzug entsteht sehr einfach ausgedrückt ein Mangel am Glücksbotenstoffen im Körper. Deswegen leiden so viele unter schlechter Laune bis hin zu depressiven Stimmungslagen. Und u.a. deswegen greifen viele zu Zuckerhaltigen Süßigkeiten und zu Schokolade, weil das auch die Stimmung hebt (meinereins auch, autsch:oops:). Sport erhöht übrigens auch das Glücksbotenstofflevel im Körper, meist ohne unerwünschte Nebenwirkungen:lol:.
Einen Literaturtipp will ich dir gerne geben, Torben: S3-Leitlinie "Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums". Und dieser Literaturtipp gilt auch für dich, Katja, siehe dort die Seiten 95 bis 99 einschl. ; denn das von dir genannte Mittel kenne ich noch nicht, scheint aber auch noch nicht weiters untersucht zu sein, jedenfalls laut Tabakrichtlinie. Und Werbung für Medikamente ist hier nicht erlaubt, auch wenn ich nicht gerade Panik schiebe, denn die Pflanze ist ein nach meinem Wissen ein ungefährlicher Hülsenfrüchtler.
Torben, ich würde mich freuen, wenn du mir den Literaturtipp geben würdest. Und wenn du uns erzählst, wie du dich jetzt weiter verhältst. Auf jeden FAll finde ich deine RAuchfreiheit und die Ernsthaftigkeit, mit der du etwas für deine Gesundheit tun willst, beachtlich und 1 A!
Bis vielleicht bald
Andrea
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