Hi Anna,
herzlich willkommen! Toll, Dein Ausstieg! Aber wie wäre es denn, wenn Du dem Kind einen anderen Namen gibst. Versuch, das klingt so unbestimmt. Du probierst nicht aufzuhören - Du hast aufgehört! Warum, weil Du schon mal rauchfrei warst und weißt wie gut das tut, welche Vorteile Du hast. Also: versuche es nicht - mach es einfach. Du hast aufgehört (und das ist so toll!) - einverstanden?
Deine Raucherkarriere ist auch mir bestens bekannt - elf Jahre rauchrei, ein arroganter Moment der Unaufmerksamkeit und zack! - war der Grundstein für die zweite Raucherkarriere gelegt. Zweieinhalb Jahre später fand ich hierher. Und ja, zwischenzeitlich hatte ich auch Kinder, vor denen ich die Qualmerei fein verheimlicht habe: das wollte ich ihnen bestimmt nicht vorleben. Aber sie sind (waren) klein, nicht blöd - also wie hätte ich dagestanden, wenn sie mir draufgekommen wären? Was hätte ich ihnen damit demonstriert: rauchen ist eigentlich ok, Heimlichkeit auch? Nee nee - es gab keine Alternative zum Rauchstopp. Wie Du also siehst, bist Du damit keinesfalls allein, so viele hier kennen sowas oder ähnliches. Ich denke mitunter, vielleicht haben wir diese Erfahrung einfach nochmal gebraucht auf unserem Weg in die dauerhafte Rauchfreiheit. Vielleicht auch den Entzug nochmal, um uns daran zu erinnern, daß wir den kein drittes Mal mehr brauchen. Und um unsere Aufmerksamkeit zu schärfen.
Das hast Du jetzt alles, jetzt geht´s endgültig ans Aufhören. Ich finde, Du hast die Reißleine schon gut schnell gezogen. Ja, vielleicht erleichtert Dir das jetzt den Ausstieg, wenn Du noch nicht wieder eingefahrene Muster entwickelt hast. Aber schau mal, in welchen Momenten Du Schmacht hast. Und spüre mal nach, wie Du diese Momente anders abwickeln könntest, um nicht aus der Situation heraus schon Schmacht zu generieren. Tritt sie bei Langeweile auf, lege Dir Ablenkung bereit. Nach dem Essen: putze Dir vielleicht gleich mal die Zähne oder trink ein Glas Wasser. Beim Kaffee: Mach Dir mal einen Tee. Verstehst, wenn Du merkst, daß Du in bestimmten Lebenslagen schmachtest, gestalte sie um.
War bei Deinem ersten Entzug irgendwas dabei, das Dir geholfen hat, das es Dir erleichtert hast? Kannst Du davon irgendwas recyceln? Und ruf Dir auch immer wieder ins Gedächtnis, was an den zwölf Jahren des Nichtrauchens toll war: war es Deine Fähigkeit zu schmecken und zu riechen? Dein reines Gewissen? Das Geld das Du gespart hast (ist ja ganz hübsch viel teurer geworden in den letzten zwölf Jahren...)? Körperliche Erscheinungen (also ich hab in meiner zweiten Raucherkarriere deutliche Verschlimmerungen gespürt, was nicht ausbleibt mit etlichen Jährchen mehr auf dem Buckel... und zwar ziemlich schnell, also gehustet hab ich nach ein paar Wochen schon wieder!)? Oder was war es für Dich? Artikuliere die Vorteile für Dich, Deine Motivation. Das hilft auch!
Und komm jederzeit her, schreibe Dir die Schmacht vom Hals, lies hier, nutze diese ganze Seite und das Forum wie es Dir gut tut. Mir wäre es zeitweise nicht gelungen, ohne den Support und den Austausch hier rauchfrei zu bleiben. Vielleicht hilft Dir das Schreiben ja genauso.
Ich wünsche Dir guten Erfolg, Mut und Optimismus - den kannst Du Dir auch erlauben, Du kannst das. Hast Du doch schon mal bewiesen! Weiterhin alles Gute von
Lydia