Hallo Heide und Andreas!
Vielen Dank für eure aufbauenden Zeilen.
Atemhilfsmuskulatur musste ich vorhin erstmal googlen, aber danach ging fiel es mir tatsächlich wie Schuppen aus den Haaren... ;)
Es handelt sich tatsächlich hauptsächlich um die Bereiche, die mir gerade Probleme bereiten. Ich werde meinen Arzt mal auf geeignete Massagen ansprechen. Ich danke dir sehr! :)
Was die Verwendung von Hustenlösern angeht, habe ich bereits mit meinem Arzt gesprochen. Ich bekam die Auskunft: "Ja, kannste machen, aber Inhallieren und viel trinken sollte auch reichen."
Ich muss hier aber in aller Ehrlichkeit zugeben, dass mir hier nach dem ganzen Auf und Ab in meiner Startphase und meiner bisherigen Raucher-Karriere ein bisschen die Geduld fehlt (die immerhin schon mehr 2 Jahre länger als die Hälfte meiner bisherigen Zeit auf Erden einnimmt), um es durch Dämpfe und Flüssigkeitszufuhr zu regeln.
Was meine durchlebten Stadien angeht, habe ich keine Hemmungen ein paar Worte zu verlieren.
Da in meinem Fall jedoch sehr viele verschiedene Faktoren in meine jetzige Situation spielen, habe ich schon ein bisschen Probleme zu differenzieren.
Ich überlege die ganze Zeit wie ich meine Stadien richtig beschreiben kann, ohne zu weit ausholen zu müssen, denn viele der Symptome rühren aus vergangenen Tagen und haben sich im Laufe der Zeit unterschwellig und nicht wirklich merkbar entwickelt.
Jedoch war Mitte November für mich ein ziemlich radikaler Wendepunkt für so fast alles in meinem Leben, das mir nicht gut getan hat.
Ich habe seit ich denken kann schweres Übergewicht, einen zu hohen Blutdruck, habe den Hang dazu meinen Flüssigkeitshaushalt mit extrem viel Kaffee und/oder Limonaden bzw. diesen ganzen supergesunden Energydrinks auszugleichen und bin durch einen reichlich verkorksten Schlafrythmus und Schlafzeiten von 3 bis 4 Stunden pro Nacht auch gern mal außer der Reihe an der kalten Tür mit dem Licht... :bang:
Dazu kommt, dass ich eigentlich seit Jahren schon nicht mehr so recht zufrieden mit meinem Job bin und ich durch die 45km (einfache Fahrt) zu meinem Brötchengeber unter der Woche kaum was von meinem Sohn habe.
2013 habe ich geheiratet, ein großes (sanierungsbedürftiges) altes Reetdachhaus mit einem noch größerne Grundstück gekauft (das ich bis heute größtenteils im Alleingang wieder aufbaue), den tollsten Sohn der Welt bekommen und einen Baum gepflanzt. Zeitgleich haben sich meine sozialen Kontakte aber auch auf ein absolutes Minimum (fast mit negativem Vorzeichen) reduziert.
Viele Dinge, die mich früher immer glücklich gemacht haben und mir einen Ausgleich gaben, sind zu einer blassen Erinnerung geworden (also Ausgehen, Freunde treffen, Musik hören und machen, nachts am Meer sein, etc.) gibt es seit einem guten halben Jahrzehnt eigentlich nicht mehr in meinem Leben.
Die Liste könnte ich noch eine Weile so weiterführen, aber das gehört alles nicht wirklich hier hin - wird aber noch benötigt. ;)
Als ich den Entschluss fasste mit dem Rauchen aufzuhören habe ich ebenfalls damit begonnen die ganzen (also wirklich alle) anderen Schrauben ebenfalls zu drehen.
Ich habe also:
[list]
[*] angefangen meine Ernährung umzustellen und bewusster einzukaufen und zu konsumieren
[*] den Menge von vormals durchschnittlich 10 bis 20 Tassen Kaffee pro Tag auf 1 bis 2 herunterzudrosseln
[*] die ganzen Limonaden und Energydrinks aus dem Haushalt zu verbannen
[*] mehr Bewegung in meinen Alltag zu integrieren und natürlich
[*] das Rauchen zu reduduzieren
[/list]
Das alles schlug bei mir ein wie eine Bombe, was mir mein Körper dann auch recht schnell zu verstehen gab.
Denn neben schwitzigen Händen, Gereiztheit, Unruhe, Husten, Schmerzen in der Brust und Schwächegefühlen gesellten sich ziemlich schnell Depressionen, Todesängste, schwere Selbstvorwürfe, Angst zu spät gehandelt zu haben, in gewissem Maß auch die Hoffnungslosigkeit auf eine normale Zukunft und letztendlich ein Burnout.
Ich habe mir also zu viel auf einmal vorgenommen - hätte es nach jetzigem Stand aber auch nicht anders angehen können.
Ich versuche immer gern schnell aus meinen Fehlern zu lernen und selbstreflektiert an einer Lösung zu arbeiten.
Das heißt im Moment für mich, dass ich in manchen Balngen ein bisschen zurückgerudert bin und eben nicht den Hardliner gebe (ich trinke noch immer keine Limonaden, habe mir aber mehr Freiraum für Kaffee zugestanden, esse normal und weniger strikt, gehe gern eher mal ne Runde spazieren und setze mich nicht für 20km auf´s Rad, etc.) mir meinen Alltag mit den Dingen gestalte, die mir mal Freude gemacht haben (siehe Liste oben). Das wirkt sich bei mir zum einen sehr positiv in Sachen Depressionen aus, zum anderen habe ich durch den Genuss meinen Bass auf dem Schoß zu haben und zu musizieren oder einfach mal ans Meer zu fahren und nachts auf dem Deich zu sitzen und dem Meer zuzuhören gar nicht das Bedürfnis zu rauchen.
Auch wenn es merkwürdig klingt, bin ich aktuell sehr froh über die Depression - denn aus dem Grunde hat mich mein Arzt erstmal aus dem Verkehr gezogen und ich kann mich um mich kümmern, während mein Sohn im Kindergarten und meine Frau bei der Arbeit ist. Es gibt eben aus jeder noch so schlechten Lage etwas positives zu ziehen... ;)
Der Schmacht (also das Verlangen nach einer Zigarette) bleibt mir glücklicherweise verwehrt. Klar denke ich mitunter "jetzt würde ne Kippe gut passen...", aber die Gedanken verfliegen bei mir fast schneller, als sie sich gebildet haben und lösen in mir kein Verlangen aus - Gott sei dank!
Ich hoffe ich langweile hier nicht durch meine Romane - seitdem mir klar geworden ist, was meine psychischen Probleme verursacht, rede ich nicht nur mehr (Nordfriesen sind eher für ihre Wortkargheit berühmt), sondern schreibe auch mehr.
Mir fällt es -wie ich eingangs schon schrieb- recht schwer das alles auseinander zu tüddeln, da es sehr viele Faktoren sind, die mein aktuelles ICH gerade ausmachen.
Liebe Grüße und gute Nacht an euch alle
Meinhard