Hallo und guten Morgen Helga,
vielen Dank für deinen besuch in meinem Zimmer und die lieben dort hinterlassenen Worte und Wünsche.
[quote="helga42"]nun - lieber Daniel möchten wir wissen - wie sieht es auf dieser Trauminsel aus - weißer Sandstrand - Kokospalmen - leichte Brise - nicht über 30* warm - muss man sich seine Nachtquartier-behausung mit Palmwedel selbst bauen? -
und wichtig - was gibts zu E S S E N + zu T R I N K E N Quellwasser ? - muss man Streichhölzer mitbringen ? - Fragen über Fragen - ich - und natürlich die in naher Zukunft eintreffenden weiteren Gäste - sind sehr gespannt - auf Deinen 1. Bericht .......
lg helga
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Ach Helga, jetzt wird es richtig doof für mich :oops: , denn nun bin ich sicher mal wieder die große Enttäuschung :cry: , liegen doch meine persönlichen Trauminseln fernab jedweder Bikini-Rum-Cocktail-Karibik-Romantik, meine Trauminseln haben so ulkige Namen wie: Flatholmen oder Stora Dyron (Westküste Schwedens), Dursey Island oder Inishmore (Westküste Irlands), Mainland, Hoy oder Westray (Orkney Islands nördlich von Schottland).
Von welcher soll ich dir jetzt berichten, vielleicht von der nördlichsten meiner sieben? Das wäre dann Westray, ich persönlich finde sie die schönste von allen. Sie bietet aber leider nur wenige Sandstrände, dort Links genannt, Links of Noltland ist der berühmteste, du wirst aber eben in diesem Strand viele große Felsbrocken finden, vorwiegend der dort beheimatete Red-Old-Sandstein.
Palmen? Leider auch wieder enttäuschende Fehlanzeige, nicht mal Buschwerk findet sich auf dieser Insel, das nicht zu sogenannten Windflüchtern geworden ist,also Büsche, die ihre Zweige mit der vorherrschenden Windrichtung wachsen lassen.
Die leichte Brise ist dagegen permanent vorhanden und garantiert immer unter 30°, aber dafür auch nie unter 5°. Und was dich auch erfreuen wird, die Nachtbehausungen sind gebaut, die ersten wurden schon während der Jungsteinzeit (fachsprachlich das Neolithikum) erbaut. Heute sind es außen schmucke und ansehnliche, aus dem oben schon erwähnten Red-Old gebaut, mit meist hübschen hellblau, weiß und oder rot bemalten Türen und Fensterläden, innen ausgestattet mit Kaminen und Heizungen, herrlich komfortabel und mit elektrischem Licht.
Zu essen gibt es entweder nahezu alle Arten leckersten Seefisch, von Seezunge über Heilbutt, Kabeljau, Pollack, Seewolf, Makrelen und vielen anderen, Hummer und andere Krustentiere sind ebenfalls zu haben, aber natürlich auch Fleisch, dann meist Highland Cattle oder Schaf/ Lamm. Dazu trinkt man den dort gebrannten Whisky, er schmeckt leicht süß mit Noten von Heidekraut, Torf, Seeluft und Honig und ist ein Gedicht, vor allem für die, die Dank ihrer Rauchfreiheit endlich wieder gut funktionierende Riechorgane haben .
Und nein,du musst keine Streichhölzer mitbringen, dann was willst du damit? Etwa eine Zigarette anzünden? In dem Wind? Die auf meiner Insel überaus freundlichen und liebenswerten und ebenso hilfsbereiten wie gastfreundlichen Eingeborenen sind dort überwiegend Nichtraucher. Wer dort die Preise für eine Packung Zigaretten kennt, versteht schnell, warum. Eine Packung mit 20 Zigaretten kostet dort um die £9.60.
Und Trotz all dieser Enttäuschungen ist es für mich die schönste Insel der Welt. Ich weiß sicher, bevor Schottland bedingt durch den Brexit die EU verlässt, werde ich noch einmal auf Westray sein.
Dir wünsche ich nun einen schönen und erholsamen Sonntag, bleibe weiter rauchfrei, es lohnt sich wirklich,
ich werde dank deiner Fragen jetzt von Pierowall Lady Kirk träumen, eventuell aber auch vom um die 100 Meter hohen North Hill, einem Vogelschutzgebiet, in dem im Sommer Basstölpel, Trottellummen, Tordalke, Gryllteisten und Papageientaucher brüten und beobachtet und fotografiert werden können.
Es grüßt ein glücklicher weil rauchfreier Daniel aus dem Plänterwald