Hallo Christian,
ich bin wirklich beeindruckt von dem was Du da leistest. Zwei Süchte in den Griff zu bekommen ist wirklich eine Freisetzung von Kräften, um die Du echt zu bewundern bist. Und dann noch Dein Dialog mit der Zigarettenschachtel, die Du dann ungeöffnet weiterverteilt hast... Ganz klar Respekt.
Hätten es nicht andere Teilnehmer schon angeregt, so hätte ich Dich auch in ärztliche Beratung empfohlen. Sucht und deren Abgewöhnung haben ja auch Einfluss auf den Kreislauf, den ganzen Stoffwechsel und die Körperprozesse, und die Möglichkeit, daß Dein Körper mit dem gleichzeitigen Entzug von zwei Substanzen überfordert wird, hätte ich auch auf jeden Fall ausschalten wollen. Vielen Dank, daß Du bereits dem Angebot der Community gefolgt bist und Arzt konsultiert hast. Darf ich fragen, was Dein heutiger Termin im Krankenhaus ergeben hat? Nur wenn Du berichten möchtest, natürlich.
Ja, es kann schon sein, daß Du schon Erleichterungen spürst. Der Nichtmehrraucherpapst Allen Carr hat drei Phasen der Entwöhnung eingeteilt: drei Tage, drei Wochen und drei Monate. Damit meint er, daß zu den genannten Zeitpunkten (ungefähr natürlich) Meilensteine des Entzugs passiert werden. So ab drei Tagen sollten die Gifte der Zigarette schon aus dem Körper ausgeschwemmt sein (können auch mal fünf bis sieben sein, jedenfalls bist Du genau in diesem Zeitrahmen). Mit diesen Meilensteinen können auch mal heftige Schmachtattacken einhergehen - bezeichnend hierfür ja auch Dein nächtlicher Schmachtanfall an Tag 3. Du siehst, der Wahnsinn hat Methode, laß Dich davon nicht ins Bockshorn jagen. Und Du hast ja schon gelernt, daß Du es schaffen kannst!
Und bitte, mach Dir nunmehr nicht noch eine 3. Baustelle auf. Das Gewicht darf jetzt ruhig mal hintenanstehen. Du kannst ja, wenn Du Bedenken hast, zum Beispiel jedes 2. Mal, wenn Du zwischendurch essen willst, ein großes Glas Wasser trinken, denn viel trinken sollst Du sowieso in der Entwöhnung, um die Gifte gar auszuschwemmen und Verdauung und Kreislauf aufrecht zu halten, und außerdem dämpft Wasser auch Schmacht. Oder behilf Dir mit scharfen Bonbons (wirkt auch schmachtstillend) oder Rohkost (Möhrensticks sind toll: man kann vor dem Anknabbern eine Rauchbewegung machen, das kann die Schmacht schon auch mal besänftigen - oder Du rauchst Luft durch einen abgeschnittenen Trinkhalm), also das kannst Du ja gerne tun, wenn Du das ein bißchen im Auge behalten möchtest. Aber bitte verbiete Dir momentan nichts. Im Vordergrund stehen jetzt ganz klar die Entzüge. (Es ist ja auch so, daß durch die Regeneration der Geruchs- und Geschmacksnerven auch das Essen völlig neue Genußmomente bietet, da schmeckt´s schon mal ein wenig besser!)
Ich freu mich jetzt schon auf weitere Updates. Ich wünsche Dir weiterhin Mut, Kraft und Optimismus und zweifle eigentlich nicht daran, daß Du all das haben wirst - hast es ja schon bewiesen. Viele Grüße sendet Dir
Lydia