Und Tag 8 ist geschafft.
Es freut mich, dass euch meine Beiträge Spaß machen und euch motivieren. Ich mag einfach hier schreiben, um mir selbst die Tage ohne Zigarette noch einmal wirklich bewusst zu machen. Eine Woche ist ein tolles Etappenziel, aber es muss sich noch festigen, die neue Gewohnheit, nicht zu rauchen. Es ist wichtig für mich, dass es nicht zu schnell in den Alltag übergeht und vergessen wird, sonst ist es bald weg und alte Gewohnheiten schleichen sich schnell wieder ein.
Mir hilft das Bild von der Autobahn. Meine festgefahrenen Gewohnheiten, das Rauchen z.B. gleicht einer geraden vierspurigen Autobahn. Es ist kein Problem dort zu fahren, schnell zu fahren, ohne auf etwas zu achten, weil es ja nur geradeaus geht. Wenn ich eine neue Sache zur Gewohnheit machen möchte, muss ich die Autobahn verlassen und anfangen eine neue zu bauen. Und das heißt ersteinmal, das Gelände zu erschließen, sich durch dichtes gestrüpp zu schlagen um einen kleinen Trampelpfad zu treten. Je öfter ich auf diese Pfad laufe, desto leichter wird der Weg. Aber ich muss ersteinmal eine ganze weile viel Mühe aufbringen, damit er immer leichter wird. Aufatmen kann ich dann, wenn dieser kleine Trampelpfad zu meiner neuen vierspurigen Autobahn geworden ist.
Ich habe in meinem Leben schon einige Autobahnen verlassen und neue Wege gesucht. Das war mühsam und oft bin ich auch wieder zurück auf meine alten Bahnen geraten. Aber ich habe nie aufgegeben. Und aus einigen Trampelpfaden sind schon ordentliche Schnellstraßen geworden. Ich weiß und habe es auch schon erfahren, dass es wirklich funktioniert. Auch diese Straße werde ich bauen können. Vielleicht macht es das für mich leichter, weil ich schon einige Erfahrung im Umbauen von alten Gewohnheiten habe.
Ich merke auch heute wieder,dass ich unheimlich oft an das Rauchen denke. Gar nicht mit Wehmut oder weil ich Rauchen möchte, sondern einfach so. Es ist gerade allgegenwärtig. Ich akzeptiere das einfach mal so. Es wahrzunehmen, es bewusst zu machen bedeutet für mich, dass ich auch bewusst dagegensteuern kann.
Ich habe immer noch extrem viel Energie. Ich habe heute meinen Keller aufgeräumt, was ich seit einem Jahr tun wollte. Es hat nur eine halbe Stunde gedauert, alles ist fertig. Allein das ist schon Belohnung genug für mich.
Leider schlafe ich seit dem Aufhören sehr schlecht. Ich schlafe schlecht ein, ich träume wild und wache oft auf. Obwohl ich Medikamente zum Schlafen nehme (als Dauermedikation und ärztlich verordnet) Trotzdem bin ich morgens viel schneller wach und auch den Tag über fit. Ich habe so lange darunter gelitten, extrem Müde zu sein und kaum Kraft zu haben. Ich habe das auf meine Erkrankung geschoben. Dass es etwas mit dem Rauchen zu tun habe könnte, darauf bin ich nicht gekommen. Ich werde nächste Woche mit meinem Arzt darüber sprechen. Bis dahin akzeptiere ich auch diesen Zustand. Was nicht zu ändern ist im Moment, muss akzeptiert werden.
Hier zu schreiben ist wirklich gut. Danke, dass ich mich hier austausche darf. :mintlolly: