Es tröstet mich, dass ich damit nicht alleine bin! Danke für Eure Offenheit.
Ich fang mal am Anfang an mit Dir, Programmierarix.
Mir leuchtet Dein Gedanke irgendwie ein:
Die eine Droge ist weg, da fragt sich der Kopf: was nehme ich mir denn dann alternativ? Na?
Zumal ich, das muss ich zugeben, durchaus eine Suchtstruktur habe. So allgemein.
Vor einigen Wochen sah ich auf arte eine Doku über Ernährung, da ging es um die Kombi Fett+Kohlenhydrate.
Das kann unser Gehirn nicht verknusen, dafür sind wir nicht gemacht. Da tillt es in unserem Kopf.
Davon wollen wir einfach [b]MEHR[/b]. Schon ohne Rauchstopp. *ächz
Übrigens auch der Hinweis auf 14 Tage ist spannend. Denn bis vorvorgestern war ich sowas von entspannt
mit ohne Nikotin, dass ich es selbst kaum glauben konnte. Null Entzug. Keine seltsamen Anwandlungen.
Alles grün. Und dann das, wie ein Schlag mit dem Hammer auf den Kopf. (Ganz scharfe Kopfschmerzen habe
ich auch noch seit drei Tagen.)
Beim ersten Mal war ich auch nicht mehr gesellschaftsfähig. Ich hatte mich gerade selbständig gemacht
und anstatt mit um meinen Laden zu kümmern, habe ich gefühlt 24/7 gechattet. Und dazu zu viel Wein getrunken. Sehr schlechte Kombi, klare Suchtverlagerung.
OK, ich hätte eh nichts auf die Reihe bekommen in meinem Zustand.
Mein Mann hat das alles abgefangen und ich bin ihm heute noch dankbar, auch dafür, dass er mich
damals nicht verlassen hat. Was ich verstanden hätte. :o)
Ich habe gerade hochgerechnet, Bäck. 156 Tage und jetzt geht der Gürtel langsam wieder zu. Das ist ein halbes Jahr. Das klingt [b]noch[/b] akzeptabel. Aber es gibt keine Garantie dafür, dass man nach einem halben Jahr
wieder auf den Boden kommt!
Also als ich vorgestern im Auto saß dachte ich wirklich, ich würde es nicht nach Hause schaffen ohne[b] jetzt sofort[/b] etwas zu essen zu bekommen. Ich komme an verschiedenen Pommes-/Dönerbuden, MacDings und so vorbei. Ich war an der Grenze meines Willens, da nicht einzufallen. Dafür habe ich dann zuhause zugeschlagen,
die Details erspare ich Euch. :roll:
Das hat durchaus etwas ferngesteuertes, anfallartiges. Fressanfall, genau.
Mein Leben ist auch nicht so, dass ich mein Essen immer gut planen kann, dass ich mir das vorher alles
hinstellen, schnippeln, vorbereiten kann.
Heute habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich diese Falle umgehen kann. Nachher wird gekocht
und jetzt gleich mache ich mir einen Möhren-Apfel-Salat, den ich gern esse und wo es nicht so dramatisch
ist, wenn ich die ganze Schüssel verschlinge.
Du schreibst, "der Sucht nicht den Raum geben", Michaela.
Aber das finde ich gerade unendlich schwierig, denn auch, wenn es mir ansonsten eher leicht fällt mit dem Nikotin, ist das eine komplette Umstellung in meinem Leben.
Wenn mich jetzt noch hinterrücks eine neue Sucht anfällt - weiß ich nicht, wie ich das in den Griff bekommen soll. Und das mit der Selbstliebe würde mir schwerfallen, wenn meine Waage zu sehr in den roten Bereich kommt. Wird. mir. schwerfallen.
Fällt mir auch sonst nicht so leicht ...
Also. Dranbleiben, ja. Überlegen, wie ich das austricksen kann. Und mich am Nichtrauchen erfreuen.
Euch allen einen ganz schönen Abend.