Hallo zusammen,
ich habe viele, viele Jahre geraucht. Nach einer kurzen Pause von ca. 2 Jahren habe ich 2003 wieder angefangen. Seit Jahren habe ich mich darüber geärgert, habe es aber nicht geschafft aufzuhören.
Da ich momentan nicht arbeite -auf die Gründe möchte ich nicht weiter eingehen- habe ich teilweise sehr viel geraucht. Also ich finde 1 1/2 bis 2 Schachteln am Tag viel. Dann bin ich durch einen Zufall auf einer Seite für E-Zigaretten gelandet und wollte meine bereits Ende letztes Jahr gekaufte reaktivieren. Das ging leider nicht, sodass ich letzte Woche eine neue bestellt haben. Diesmal mit Nikotin, aber nur sehr niedrig dosiert. Mit hoher Erwartung habe ich auf das Paket gewartet. Für mich war das der Anfang vom Ausstieg, auch wenn immer gesagt wird, damit könne man nicht aussteigen. Also am Donnerstag kam das Paket und ich habe das dann gleich mal ausprobiert. Ich habe also meine offene Kippenschachtel in den Schrank verbannt, den Ascher ausgekippt und den Müll rausgebracht. Die Klamotten gewaschen und eine E-Zigarette zu Hause und ein für unterwegs deponiert. Soweit sogut. Tatsächlich fand ich es schon sehr angenehm, nicht mehr wie ein Ascher zu stinken. Insgesamt hatte diese Umstellung zwar nichts mit aufhören zu tun, aber ich glaube, das war der richtige Schritt. Wie das so ist, habe ich die ersten zwei Tage noch mal eine Tabakzigarette geraucht und mich jedesmal geärgert. Am Samstag dann, es war tatsächlich eine spontane Idee, habe ich gegen 18 Uhr die einzige Zigarette an dem Tag geraucht und mich entschieden, dass es auch die letzte sein soll.
Meine Schachteln liegen im Schrank. Der Ascher steht weiterhin auf dem Balkon. Nein, ich habe ihn nicht sauber gemacht.
Nun, nach zwei Tagen ohne blaue Wolken, kann ich sagen, dass es eine gute Entscheidung war. Es fällt mir total schwer nicht zur Zigarette zu greifen. Aber ich habe momentan das Glück, dass ich sehr viel Zeit habe und viel machen kann. Ich bewege mich viel, räume auf, gehe joggen und versuche dennoch auch Ruhepausen einzubauen. In bestimmten Situationen sind die eingefahrenen Abläufe schwer zu umgehen. Aber ich habe irgendwo gelesen, man kann sich einen zurechtgeschnittenen Strohhalm mitnehmen und in schwierigen Situationen quasi wie einen Glimmstengel halten. Dafür bin ich manchmal wirklich dankbar. Und wenn mich zu Hause das Bedürfnis zu Rauchen überkommt, gehe ich auf den Balkon und hebe den Deckel vom Ascher an. Allein der Geruch reicht dann schon. Dann setze ich mich mit meinem Kaffee dort hin und lese mir Forenbeiträge durch.
Ich hätte nie gedacht, dass ich es überhaupt schaffe, nur einen Tag durchzustehen. Nun sind es schon zwei und es fühlt sich gut an. Mein Ziel ist ganz klar, rauchfrei zu bleiben.