Liebe Havelmaus,
jahaaaa, so hast Du auch gerochen. Du und ich und alle die wir mal geraucht haben... gar nicht schön oder? Schau mal was das Nichtmehrrauchen jetzt schon für Dich leistet! Du kannst Dir Deiner Wirkung auf andere schon viel sicherer sein. Von noch weiteren ästethischen Gewinnen wie nicht mehr gelben Händen und Zähnen (ggf nach professioneller Zahnreinigung), glänzenderen Haaren und besserer Haus mal ganz abgesehen. Ist nicht allein das schon jeden Wattekopp wert? Freut mich übrigens zu lesen, daß dieser schon besser wird. Es wird auch noch besser werden, jeden Tag ein wenig.
Die Sucht ist extrem gut darin, unsere Motive für den Ausstieg zu hinterfragen. Und unser Vorhaben infrage zu stellen. Deine Strategie, Dich da auf keine Diskussion mit ihr einzulassen, ist richtig, denn sie ist groß darin, rationale Denkprozesse einfach auszuhebeln. Dein lapidares "Nö!" ist der richtige Weg, ihr zu begegnen. Und "Heute nicht, und morgen sehen wir weiter" ist hilfreich, weil es überschaubar ist. Ein Tag ist überschaubar, der heutige Tag ist immer überschaubar. Einen Berg steigst Du auch Schritt für Schritt hoch, hupfst ja nicht von der Basis zum Gipfel. Verlangt ja auch keiner von Dir. So ist es auch legitim, die Entwöhnung in Etappen aufzuteilen. Also: heute nicht Havelmaus!
Ja, manchmal ist so ein Entzug schon hart, da hast Du recht. Und jammern völlig legitim! Dazu ist diese Gemeinschaft ja da. Es ist alles erlaubt, was Dir ermöglicht, rauchfrei zu bleiben, auch jammern, also raus mit allen Befindlichkeiten. Ich hab hier gejammert daß das Miezhaus (war meine Aufhöreridentiät) bald in sich zusammengefallen wäre! Dafür bin ich heute rauchfrei - hat sich doch gelohnt, das Jammern... also darfst Du auch. Du schaffst das. Vergänglichem Unwohlbefinden zum Trotze!
Weiterhin alles Gute und gute Besserung wünscht Dir
Lydia