Liebe Panini,
ich habe mir Deinen letzten Post mehrfach durchgelesen und der letzte Absatz scheint mir der wichtigste zu sein. Du schreibst: "Ich schaue aufs Meer und bin traurig. Nur vier Tage war ich hier rauchfrei im Urlaub. Eigentlich war es gar nicht so schwer. Warum habe ich es nicht durchgezogen? Ich verstehe mich selbst nicht mehr."
Ja, ich kann sehr gut verstehen, dass Du traurig bist. Ist auch einfach nur verständlich. Du hast bereits so oft angefangen mit Aufhören. Du bist aus so vielen unterschiedlichen Gründen (für die Du nichts konntest) immer wieder schwach geworden, hast Dich wieder stark gemacht und bist es erneut angegangen. Du bist eben ein Stehauffrauchen. Vier Tage warst Du Rauchfrei und stellst fest, dass es eigentlich auch gar nicht so schwer war. Nur Eigentlich? Wie meinst Du das? Eigentlich im Sinne von: EIGENTLICH wundere ich mich jetzt darüber das es EIGENTLICH nicht schwer war. Oder eher: EIGENTLICH war es nicht schwer - so in Richtung EIGENTLICH habe ich überhaupt keine Erinnerung mehr daran wie schwer es war wenn ich jetzt an diese Zeit zurückdenke? Und dann gibt es noch eine dritte Möglichkeit (und vielleicht noch einige mehr) die könnte lauten: EIGENTLICH war es schei......schwer, aber jetzt im Nachhinein war es eigentlich ganz leicht. Ich verdrehe den Sinn vom Wörtchen EIGENTLICH mit Absicht so, liebe Panini, denn so tickt auch die Sucht. Sie gaukelt uns etwas vor. Sie ist zu besiegen, das weißt Du. Viele hier haben es geschafft. Es ist grundsätzlich möglich. Auch bei Dir. Auch Du kannst das schaffen. Du fragst Dich Warum Du das nicht durchgezogen hast. Ganz einfach: Du bist noch immer auf dem Weg. Okay, Du schreibst das Veränderungen in Deinem Leben anstehen. Ja, das kann ein guter Grund sein, nicht noch mehr Veränderungen zuzulassen indem man jetzt auch noch aufhört mit dem Rauchen. Das kann schnell zu Überlastungen führen. Ich weiß was Du meinst und da kommt auch kein 'Aber' . Allerdings ein 'Nur'. Nämlich: Nur überlege bitte einmal ob dieser Gedanke nicht auch nur ein Trick vom kleinen Teufel ist um dich an der Stange zu halten.
Und: Du kannst Dein Nikotinmonster übrigens auch ganz gut visualisieren finde ich - schreibst doch selbst er sei ein Teil Deiner Identität. Also, schau in den Spiegel und lächel ihn oder sie an, sag ihm oder ihr wer die Chefin im Hause ist. Es ist vollkommen in Ordnung wenn dann Gejaule kommt. Aber wie bereits schon einmal erwähnt. Es ist nur der fiese Möp - eigentlich nur ein bedauernswertes Geschöpf in unserer Phantasie, von uns geschaffen, geschliffen, gestaltet.... Nur: es ist auch keine Einbahnstraße dieses Schaffen, Schleifen und Gestalten läst sich auch rückgängig machen.
Bleib dabei, es geht und es lohnt sich, das weißt Du.
So, jetzt genug. Mal was ganz Provanes. Wie kommst Du eigentlich auf Panini?
Alles Liebe,
Klicker
Ps: ich begleite Dich in Gedanken :smileumarmung: