Hallo nochmal Andreas,
erstmal vielen Dank für Deine Antworten! Ja es ist wirklich interessant Deine Raucherkarriere zu verfolgen. Wirklich etwas anders verlaufen als bei den meisten hier. War interessant zu lesen, danke!
Deine Idee, erstmal Tag um Tag zu meistern, finde ich gut. Weil es ein absolut realistisches, erreichbares Ziel ist, heute nicht zu rauchen: das schafft Erfolgserlebnisse. Und jeder nicht gerauchte Tag arbeitet für Dich, ist ein Gewinn. Stimmt, ich merke schon, Erfahrung und Reflexion bringst Du mit!
Wie kooperativ ist denn Dein Mitbewohner. Respektiert er Deinen Wunsch, rauchfrei zu werden? Kannst Du ein offenes Wort mit ihm reden, zum Beispiel ihn bitten, seine Rauchutensilien nicht in Deinem Zugriffsbereich aufzubewahren und für den Anfang vielleicht nicht in Deiner Nähe zu rauchen? Ich bin immer ein Fan davon, miteinander zu reden - Du kennst Deinen Mitbewohner, könntest Du mit ihm reden?
Weitsichtig finde ich auch Deine Überlegungen bezüglich des Alkohols, auch wenn erstmal keine Feier ansteht. Es ist gut, wenn Du Dir da schon mal Wege überlegst. Einerseits sind Alkohol und Zigaretten in den Köpfen der Aufhörer vielfach ganz eng miteinander gekoppelt, weil man es ja immer zusammen konsumiert hat, und andererseits senkt Alkohol die Hemmschwelle, auch und gerade was dann die Zigarettenabstinenz angeht. Machst Du schon richtig, da vorsichtig zu sein. Je nachdem, wann die nächste Gelegenheit zum Bierchen ansteht, würde ich anbieten,
- entweder da noch auf das Bierchen zu verzichten, falls das für Dich ein gangbarer Weg wäre (es wäre ja nur für die erste Zeit, bis diese Koppelung alkoholisches Getränk - Zigarette gelöst ist, denn mittels Nichtausführen "verlernt" das Gehirn solche Koppelungen, und um genau das geht es ja bei der Entwöhnung),
- oder Dir Knabbereien statt Zigarette bereitzustellen (da sind Salzstänglein in der Tupperdose durchaus legitim),
- oder eine Ersatzhandlung vorzubereiten (zum Beispiel einen auf Zigarettenlänge gekürzten Trinkhalm, durch den man "Luft raucht"),
- oder, wenn Du merkst, die Schmacht bricht los und wird Dir gefährlich, Dich kurz aus der Gesellschaft zurück zu ziehen, an die Luft zu gehen oder ins Bad. Diesen Tipp nennen wir "Abhauen" und er ist Bestandteil der vier A-Tipps, die Uli schon umrissen hat. Hier nochmal genauere Infos, falls Du es ausführlicher nachlesen magst:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
Klar kannst Du Dir bei Bedarf nochmal Tipps abholen. Ich möchte Dir bloß jetzt schon ein wenig die Sorge nehmen, denn es gibt viele Dinge, die Du tun kannst, egal welche Situationen Dich erwarten. Du bist der Situation nicht wehrlos ausgeliefert, Du kannst immer gegensteuern. Also hab keine Sorge, geh den Weg weiter Tag für Tag, das kriegen wir hin. Haben so viele hier, und das gilt für Dich auch.
Ich wünsche Dir einen schönen rauchfreien Nachmittag! Viele Grüße,
Lydia