[quote="Zockerweibchen"]
Liebe Community,
Nachdem ich mich eine Woche zurückgezogen habe, aber immer fleissig mitgelesen habe, habe ich hier ein Thema gefunden zu dem ich ganz aktuell meinen Saft dazugeben kann...
Ich habe jetzt 14 Tage lang nicht geraucht und bin immer noch im Entzug was vermutlich normal ist. Die ersten Tage sind körperlich sehr anstrengend gewesen: Weinen, massive Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck und Schwindel, Antriebslosigkeit und Aggressionen. Jetzt habe ich noch immer eine kurze Zündschnur (ist aber auch mein Naturell), und Schwindel weil mein Blutdruck immer schon recht niedrig ist... Diese Symptome hatte ich ALLE auch beim letzten Entzug, zusätzlich Übelkeit und Erbrechen (davor hatte ich diesmal Angst...).
Was mir immer geholfen hat in den ersten Tagen war der Gedanke an mein Baby, der Hass auf das NikotinMonster das mich beherrscht hat und vor allem das Gefühl dass eine Zigarette nicht zu einer Besserung des Befindens führen würde. Kennt ihr das? Schon am 2. Tag hätte mich eine Kippe nicht mehr glücklich gemacht!
Ich halte mir immer die Zigaretten vor Auge über die ich am glücklichsten bin dass ich sie nicht mehr brauche: Vor dem Verlassen des Hauses zb zum Einkaufen, nach dem nach Hause kommen, am Abend vor dem Schlafen gehen.... Die haben mich immer am meisten genervt und es wird alles viel entspannter ohne den Teufel...
Jetzt habe ich oft noch, wie soll ich es nennen, flashback? Psychischen Entzug? ... Ich denke dann zb "so jetzt gehst du eine rauchen" und dann fällt mir ein dass ich es ja gar nicht mehr brauche! Dann muss ich lachen!
Ich träume seit ein paar Tagen vom Rauchen, was das soll weiß ich auch nicht!?
Die einzige Situation in der ich mich noch sehr schwach gefühlt habe war ein lauter Trotzanfall meiner kleinen Tochter (1,5 Jahre alt) gestern, da hatte ich dann echt schwere 5 Minuten...
So, genug von mir... Kommt euch das bekannt vor?
Wir können soooooo froh sein dass wir nun endlich frei sind, ich finde uns sehr stark, man muss nur an das ganz eigene WARUM denken!
:butterfly:
Wünsche euch noch einen schönen Abend und erholsamen Sonntag!
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Liebes Zockerweibchen,
wie schön dass du wieder da bist. :smileumarmung: Habe mich schon gefragt, wo du bleibst. Umso mehr freue ich mich, dich hier anzutreffen. :wink:
Man merkt beim Lesen deines Textes, dass du dir einige Gedanken gemacht hast und Erkenntnisse gewonnen hast. Du hast es sehr schön gesagt, dass man über das Rauchen nicht glücklich ist. Meiner Meinung ist das Gegenteil der Fall, man bereut es und würde man Raucher fragen, ob sie nochmal anfangen würden, könnten sie die Zeit zurückdrehen, so würden die meisten, wenn nicht sogar alle, nein sagen. Jeder Raucher wäre gerne Nichtraucher.
Noch schöner finde ich deine Erkenntnis darüber, dass man geraucht hat, weil man rauchen MUSSTE (z.B. vor dem Verlassen des Hauses etc.). Was noch lästiger war als das, meiner Meinung nach, waren die Zeiten, wo man nicht rauchen DURFTE. Diese Nervosität und Ungeduld, die einen jeden Tag begleitet hat, war ein Teil unseres Lebens, ein unnötiger Teil. So sehr verändern die Kippen das Leben und die Persönlichkeit. Schön, dass du das klar hast, dass man ohne ein FREIER MENSCH ist und vorher von der Sucht kontrolliert wurde.
Die Entzugssymptome, die du hattest sind sicherlich sehr unangenehm, aber sie gehen vorbei. Wir dürfen nur nicht der Gefahr laufen alles auf die Zigaretten zu schieben, denn auch Nichtraucher haben gute und schlechte Tage. Das Gute an dem Entzug ist, dass man (a) merkt, was die Zigaretten mit einem machen und (b) dass er vorbei geht. Es gibt die so genannten flashbacks, aber sie werden immer seltener und die Intensität lässt auch nach. Und wie du auch schreibst, sind es oft nur 5 Minuten, die man stark sein muss und dann lässt das Verlangen auch schon wieder nach. Ich hatte gestern so einen Moment nach dem Essen. Ich hatte plötzlich Schmacht. Es hat drei Minuten gedauert, danach habe ich es wieder vergessen.
Schön, dass das Baby dich motiviert stark und stur zu bleiben, wobei es auch besser ist nicht zu rauchen, wenn die Kinder auf der Welt sind, denn du weißt, dass Kinder von Rauchern eher anfangen zu rauchen als Kinder von Nichtrauchern. Wie auch immer, ich fände es schön, wenn wir uns alle selbst zu schade dafür wären, diese Gifte zu inhalieren und uns von der Kippe so abhängig zu machen. Nur das wird uns langfristig zum Erfolg führen.
Um nochmal auf das Thema Entzugserscheinungen zu kommen, mich nerven Schlaf- und Verdauungsprobleme, aber auch das werde ich überstehen, weil es sich lohnt.
Liebes Zockerweibchen,
ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, aber auch Euphorie als Belohnung für die schweren Momente. Du machst es super. Bleib dabei. Es lohnt sich.
:balloonsheart: