17.09.2018
12:36 Uhr
Guten Tag Amelia,
und auch von mir noch ein herzliches Willkommen bei uns Nichtmehrrauchern! Zu Deinem Ausstieg gratuliere ich Dir ganz herzlich, ebenso wie zu Deinem Einstieg in die zweite Woche heute, wenn ich richtig mitgezählt habe! In dem Zusammenhang: Hast Du vielleicht Lust, den Rauchfreizähler anzuschmeißen, würde es Dich motivieren, wenn Du die Tageszahl hochlaufen sähest? Du kannst ihn anschalten, wenn Du, hier eingeloggt, auf den Community-Reiter und dann auf Forum klickst. Dann siehst Du rechts oben Deinen Benutzernamen, blau unterlegt, Wenn Du da drauf klickst, gelangst Du in Dein Profil, wo Du die Angabe "Rauchfrei seit" mit dem entsprechenden Datum befüllen kannst. Nach dem Speichern siehst Du dann bei Deinen Beiträgen, seit wievielen Tagen Du rauchfrei bist. Mich hat es immter motiviert, diese Angabe wachsen zu sehen - ehrlich gesagt macht mir das heute noch Spaß. Wenn Du also Lust hast...
Natürlich macht sich die Schmacht noch bemerkbar Amelia, das ist auch ganz normal. Das wird aber auch noch besser in der nächsten Zeit. Gut finde ich, daß Du für Dich schon mal artikuliert hast, in welchen Situationen sie Dich heimsucht. Was könntest Du denn in in den entsprechenden Situationen tun, anstatt zu rauchen... Also Streß, Ärger, Anspannung kann man ganz gut mit einem Relaxball begegnen, weißt schon, so Anti-Streß-Bällen aus Schaumstoff in der Größe eines Tennisballs, den man in den Händen feste kneten und knietschen kann. Wäre das was für Dich? Auch folgende Atemübung trägt ganz gut zur Entspannung bei: Atme etwa fünf Sekunden lang durch die Nase ein in den Bauch, bis sich dieser rundet. Halte dann die Luft etwa fünf Sekunden lang an, ehe Du sie für acht bis zehn Sekunden lang sachte durch die leicht geöffneten Lippen wieder ausbläst, so als würdest Du eine heiße Suppe pusten. Nach ein, zwei Atemzügen im eigenen Rhythmus kannst Du diese Übung auch nochmal wiederholen, bist Du Dich gelöster fühlst. Das wäre noch so ein kleiner Tipp um zu entstressen.
Und was spricht dagegen, Freude damit zu quittieren, die Arme in die Luft zu werfen und JUHUUUU zu rufen. Gib ihr Raum, mach sie bemerkbar, das befreit. Oder sing, hüpf. Probier Dich da ein bißchen aus.
Überhaupt haben viele Aufhörer den Eindruck, daß sie Gemütsregungen, wie Du sie beschreibst, Wut, Ärger, Anspannung, auch Freude oder Glück, stärker empfinden als vorher. Ja, das kann auch durchaus sein, vernebeln wir sie doch nunmehr nicht mehr mit Nikotin. Und wir lernen auch damit umzugehen. Schau mal, Nichtraucher müssen ja schon immer ohne die falsch verstandene Kompensation durch den Rauch damit umgehen und schaffen das wunderbar. Und Du wirst das auch bald können. Auch ohne Workarounds wie Streßbällen, aber was spräche auch dagegen, sie weiterhin einzusetzen...???
Viele Aufhörer erleben die ersten drei, auch mal vier Wochen als anstrengend, damit bist Du gar nicht allein. Es ist sogar eine Entzugsphase, die der Nichtmehrraucherpapst Allen Carr schon mal definiert hat. Ist also gar nicht so aus der Luft gegriffen. Aber schließlich: es hört auf Amelia, und ich bin sicher, das weißt Du noch aus Deiner ersten Rauchfrei-Karriere, stimmts? Es ist irgendwann keine drängende Schmacht mehr. Ich könnte mir vorstellen, Dein Rückfall ist nicht auf drängendes Rauchverlangen zurückzuführen, sonder eher auf eine nicht ganz so brilliante Idee, richtig? Ist mir nämlich auch genauso passiert, also auch damit bist Du und sind wir nicht allein, das ist schon ganz vielen Aufhörern passiert - der Gedanke, eine ginge schon mal, hat mir elf Jahre Rauchfreiheit kaputt gemacht. Und nicht ein unwiderstehliches Rauchgelüst: denn das ist es nach einigen Wochen nicht mehr. Hab ein wenig Geduld und Durchhaltewillen. Mach Dir keine Gedanken, wie lang es diesmal dauern wird, man kann es nicht vorab bestimmen. Jeder Entzug ist anders. Geh einfach ganz entspannt Deinen Rauchfreiweg, sei Dir sicher, es wird vorbei gehen, und wenn es brennt, komme hierher und laß Dich auffangen. Ist das ein Angebot?
Freu mich wieder von Dir zu lesen Amelia. Bis dahin weiterhin viel Erfolg und viele Grüße von
Lydia