Grüß Dich Franzi,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns angehenden Nichtmehrrauchern. Ich freu mich, daß Du uns gefunden hast!
Ich denke, Du hast da ein sehr starkes Signal von Deinem (Unter?-)Bewußtsein bekommen, das Dich daran gehindert hat, aus dem Auto auszusteigen und Dir Zigaretten zu holen. Deutlicher geht es glaube ich nicht mehr. Du hast vollkommen recht daran getan, diesem zu folgen. Du darfst jetzt schon stolz auf Dich sein, völlig zu Recht!
Einen Tag Dr. Jekyll, den anderen Mr. Hyde... das kennen so viele von uns hier. Ich erinnere mich noch, meine Laune konnte auch umschlagen von einem auf den anderen Moment. Doch ja, Dein Körper und Dein Geist machen gerade so viele Umbrüche durch, der Körper entgiftet, der Geist muß damit klarkommen, daß er jetzt in Situationen, in denen er immer eine Zigarette bekommen hat, jetzt keine mehr bekommt - selbstverständlich rebelliert er da auch mal. Bitte gesteh es Dir zu. Berichte ruhig Deinen Kindern davon, daß Du da jetzt ein großes Projekt durchziehst, das manchmal gar nicht so leicht ist und daß Du deswegen auch mal etwas weniger gut gelaunt sein könntest - aber daß das nicht für immer so bleibt. Daß Du wieder nachhaltig froh und umgänglich sein wirst. Und bitte, erlaube auch Dir Deine Launen, falls sie nochmal auftreten. Oft kommen diese, sowie auch die Schmachter, wellenweise auf während der Entwöhnung. Das ist aber nichts, worüber man sich Sorgen machen muß, es ist normal und die Wellen ebben auch wieder ab, bis sie schließlich ganz ausrollen.
Sorge gut für Dich, erlaube Dir kleine Freuden, zum Beispiel mal einen Kaffee oder Tee ganz für Dich allein , bewußt genossen (nachmittags vielleicht eher Tee, wenn Du noch nicht so gut schläfst), andere Deko aufbauen, ein Schaumbad nehmen, beim Lebensmitteleinkauf einen Blumenstrauß mitnehmen, was Du genießt und was im Moment eben möglich ist. Und widme diese kleinen Belohnungen ganz bewußt Deiner Leistung, nicht mehr zu rauchen. Das ist gut für die Laune und hält die Motivation hoch.
Schlafstörungen haben auch eine lange Tradition beim Rauchstop, viele Aufhörer kennen das. Es liegt auch an der Umwälzung der körperlichen und seelischen Prozesse und normalisiert sich im Normalfall auch wieder von selbst. Bis dahin kannst Du Dir, Nomade hat es ja schon angeboten, mit beruhigenden Tees behelfen, auch mit warmen Bädern mit Lavendel- oder Melissenessenzen. Auch Baldrian kannst Du versuchen, das gibt es in Pillen- oder Tropfenform in der Apotheke oder der Drogerie, es ist pflanzlich und macht nicht abhängig. Auch Magnesiummangel, der beim Rauchstop gerne mal auftritt, kann für gestörten Schlaf sorgen, auch da gibt es Präparate (z. B Brausetabletten), die Abhilfe schaffen können. Sorge auch für eine ordentliche Schlafhygiene, einen regelmäßigen Schlafrhythmus und gute Luft im Schlafzimmer (gut lüften, lieber etwas kühler uand dafür Dich warm einpacken). Das kann alles zu einer Verbesserung der Schlafqualität beitragen. Doch geh ruhig davon aus, daß sich auch das wieder von selber normalisiert, es ist als "Entzugserscheinung" beim Rauchstop absolut be- und anerkannt.
Im Großen und Ganzen bist Du heute, am schon 6. Tag (wenn ich mich nicht verzählt habe - das ist ja schon richtig was, dazu darfst Du Dir selber gratulieren - ich tu es auch!!!) auf einem tollen Weg Franzi. Für Deine Kinder, für Dich konntest Du nichts besseres tun. Geh den Weg weiter, er lohnt sich so sehr! Wenn Du magst, ich bin dabei!
Paß gut auf Dich und die Deinen auf in dieser schrägen Zeit. Zumindest das Projekt Rauchfrei läuft bei Dir! Recht herzliche Grüße sendet Dir
Lydia