Guten Abend ihr Lieben,
toll, dass hier so fleißig gelesen und geantwortet wird!
Liebe Anna,
vielen Dank für deine Nachricht;
irgendwie ist es beruhigend zu wissen, dass es nicht nur mir so geht...
...aber wir schaffen das schon, oder?
Ich musste schmunzeln, als du von der genervt abgebrochenen Meditation geschrieben hast,
das hätte auch ich sein können.... Wenn ich schlechte Laune habe, dann will ich kein entspanntes Blabla,
dann will ich Türen knallen :evil:
Aber flotte Bewegung oder Holzhacken hilft auch ;-)
Liebe Petra,
danke für deinen Besuch, stimmt, es ist ja nicht nur zweistellig,
sondern auch die erste Schnapszahl :D
Lieber Paul,
danke auch dir für deine Offenheit.
Zu deinen Fragen: ich bin derzeit stabil und auch seit letztem Jahr
nicht mehr in therapeutischer Behandlung. Sozusagen "als geheilt entlassen" :-)
und das passt auch zu meinem Empfinden. Ich werde, wenn wieder eine depressive Phase kommen sollte,
die Anzeichen frühzeitig erkennen, und mir schnell Hilfe holen.
Und aus meiner bisherigen Erfahrung habe ich auch einen wohlgefüllten "Werkzeugkoffer"
Ich finde deine Überlegungen sehr spannend, zu "heute nicht" und "nie wieder",
und ich kann deine Wahl nachvollziehen.
Mir hat "nie wieder" früher immer wahnsinnige Angst gemacht, und das hat wohl auch
den ein oder anderen Rauchstopp(versuch) vereitelt.
"jetzt nicht" hat in der Schwangerschaft und Stillzeit funktioniert,
hat aber schon den Wunsch nach dem Weiterrauchen in sich getragen.
Jetzt bin ich optimistisch, weil ich an einem anderen Punkt stehe.
Das sprichwörtliche "Klick" auf das ich so lange gewartet habe,
war plötzlich da.
Ich habe immer gedacht, dass ich nicht den Rest meines Lebens rauchen will,
aber die logische Konsequenz, dass ich dann irgendwann aufhören muss... :bang:
...die war mir natürlich schon klar.
Jetzt mit Corona hat sich tatsächlich was verändert. Es geht nicht mehr um
Lungenkrebs, der mich in 20 oder 30 Jahren treffen könnte, es geht darum,
dass ich aus "eigenem Antrieb" in einer Risikogruppe für eine aktuell grassierende
Krankheit verweile.
Ich habe keine Angst, an Corona zu sterben.
Aber ich bin alleinerziehende Mutter. Es wäre schon schlimm genug,
wenn ich z.B. ins Krankenhaus müsste. Und dann meinem Sohn erklären müsste,
dass es mich deswegen so schlimm getroffen hat, weil ich es seit Jahren/Jahrzehnten
nicht schaffe von einer völlig sinnlosen Sucht loszukommen.
Und dann hat es "klick" gemacht.
Und die vielen anderen Erleichterungen, die der Zeitpunkt mit sich bringt,
nehme ich nur zu gerne mit. Ich treffe keine anderen Raucher, kann nicht ausgehen (mache ich eh kaum...),
ich arbeite im Homeoffice, d.h. es gibt in der Arbeit keine Raucherpause
zu der mich jemand mitnehmen will, und ich fahre nicht mehr jeden Tag an der Tanke vorbei,
wo ich Tabak kaufen könnte.
Der Nachteil ist natürlich, dass der Lagerkoller droht... und mein Sohn
allein meine schlechte Laune abbekommt, ohne Ausgleich durch Schule, Hort oder Freunde.
Vielleicht mache ich mir deswegen auch übermäßig Sorgen um das "depressive Loch",
das noch kommen kann, oder die Gereiztheit,
die im Moment ralistisch betrachtet noch völlig im Rahmen ist.
Im Sinne der sich selbst erfüllenden Prophezeiung gehe ich jetzt einfach mal davon aus,
dass das depressive Loch ausbleibt (oder nur eine kleine Senke ist) und die Gereiztheit vorübergeht. 8)
Danke, dass ihr alle da seid,
es ist wirklich hilfreich,
diese Gedanken auch mal schriftlich festzuhalten!
Ich wünsche euch allen einen schönen Osterabend!
Jennifer