Moin,
nach (fast) exakt 4 Wochen rauchfrei und zu später Stunde - woran man sieht dass mein Schlafrhythmus immer noch nicht so toll ist, hier ein kleiner Erfahrungsbericht. Wieso ich den schreibe weiß ich ehrlich gesagt selber nicht, vielleicht einfach um mit Menschen denen es genau so geht in Kontakt zu kommen, da mein Umfeld eher verständnislos ist nach dem Motto: "haste endlich aufgehört" und nicht wirklich offen dafür wie sehr man innerlich leidet...
Angefangen zu rauchen mit, ich glaube mit 15? Aufgehört mit 27, wieder angefangen mit 32 und -> am 4. Mai, also exakt 3 Tage nach meinem 40.en Geburtstag beschlossen, dass ich das Aufhören nun wirklich mir zu liebe durchziehe. Nachdem ich in meinem 38.en und 39.en Lebensjahr einige kläglich gescheiterte Versuche hatte mit E-Zigaretten; Wochenendrauchen, nur eine am Tag rauchen usw usw mich davon zu entwöhnen wurde mir klar: die einzige Lösung ist null Nikotin, ohne Ausnahme. Und da Covid-19 dafür sorgte dass Bars und und sonstige Veranstaltungen nicht stattfanden/finden hat mir das doch sehr in die Karten gespielt muss ich zugeben!
Die ersten Tage waren, wie immer, die Hölle: extreme Schweißausbrüche in der Nacht, Unruhe und Gereiztheit tagsüber. Danach kam die große Schmacht für über 2 Wochen... Inzwischen geht es mir ganz okay bis gut, ich bin fitter, die Haut fühlt sich an wie Babypopo, ich kann mich wieder länger als 2 Stunden am Stück konzentrieren, aber weiß ich auch dass ich noch viel vor mir habe und ich denke noch oft ans rauchen... sehr oft sogar! Mal daran wie geil es ist nicht mehr zu rauchen, mal daran wie geil es wäre jetzt eine zu rauchen. :D So 50-50 verteilt!
Die letzten 7 Tage hatte ich so 3 oder 4 wirklich ernstzunehmende Schmachtattacken mit denen ich inzwischen aber gut umgehen kann, meistens mit Schokoriegeln....oder Eis... oder Cornflakes mit kalter Milch... ;) Die meisten Attacken kommen sonntags zu Hause, oder spät abends wenn ich "runterfahre" - ich habe auch einige Bedenken davor was passiert wenn "rauchende Freunde" und Alkohol ins Spiel kommen - aktuell gehe ich allem aus dem Weg (was durch die Pandemie nicht so schwer ist), dies wird sich aber irgendwann wieder ändern, naja, warten wir es ab.
Da ich eh schon so viel geschrieben habe und davon ausgehe dass das niemand bis hierher liest, dennoch allen viel Erfolg und Durchhaltevermögen.
Jens