Liebe Christl,
ich hab mich gefreut, dass du dich zu mir gesetzt hast. :smileumarmung:
Schön, dass es dir wieder besser geht. Ich rate dir, dieses Gefühl, das jetzt wieder da ist, möglichst zu genießen, und dir gut einzuprägen, dass diese guten Zeiten immer wieder kommen. Gibt es etwas, was du heute besonders gerne tun möchtest?
Nun hast du dich in meinem Wohnzimmer ein wenig eingelesen und kennst mich ein wenig besser. Ich selbst leide krankheitsbedingt seit ein paar Jahren an Phasen von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. „Zusammenreißen“ kann ich mich nicht mehr, das funktioniert nicht mehr, und ich bin auch nicht mehr so stark wie früher. Ich habe inzwischen gelernt, damit zu leben, und ich lerne ständig dazu. Und mein Mann und ich haben gelernt, dass Druck bei mir außerordentlich kontraproduktiv ist. Umgekehrt aber, wenn eben gerade kein Druck ausgeübt wird und ich die Dinge in meinem eigenen Tempo angehen kann, ist erstaunlich viel möglich und auch die schlechten Phasen dauern viel kürzer an. Und gerade, weil ich diese düsteren Phasen, die bei mir immer mal wieder da sind, gut kenne, weiß ich die Phasen, wenn’s nicht düster ist, ganz besonders zu schätzen und ich achte viel mehr auf die kleinen Dinge und auf mich. Mein Mann profitiert inzwischen auch davon. Er hat sich umstellen müssen, Das war nicht einfach für ihn. Doch er hat es getan und dabei auch sehr viel für sich selbst dazu gelernt.
Ich grüße dich ganz herzlich, bis...
Kirsten
:herbst: