Oh, Annie -- bin ganz sprachlos... so wunderschön!
"Mit dem Ungelösten im Herzen, ...die Fragen selber liebhaben...", wie gut das doch passt zum Rauchen beenden. Wie viele meiner gerauchten Zigaretten waren wohl Nichtwissen-, Nichthinkucken-, Nichtspürenwollen-Zigaretten, Einfachfunktionierenwollen-Zigaretten. Nurnichtsanmerkenlassen-Zigaretten. Die schnelle, praktische WischundWeg-Lösung für unangenehme Gefühle. Uhhh, womöglich sogar noch welche von der Sorte, die auf Bedürfnisse hinweisen, die mensch hat. "Liberté toujours", das war der Slogan meiner Einstiegsmarke damals mit 15, 1987... Wenn ichs nun so lese, denk ich: Klingt ein bißchen wie Tampon-Werbung :-)... Und, ganz nebenbei, ist es schon derart perfide ein abhängigkeitserzeugendes Suchtmittel mit Begrifflichkeiten von Freiheit, Individualität und Lebensart zu vermarkten.
Trotzdem find ichs gerade gar nicht immer so leicht, mich auf mich einzulassen. Und geduldig zu sein, mit mir, den anderen und dem Leben im Allgemeinen so, oh ja.
Aber ich weiß (wie du ja auch, aus mehreren lang und längeren rauchfreien Zeiten). Es ist schwer, aber es wird leichter. Und es wird wieder ganz leicht sein. So leicht, als wäre es nie anders gewesen. Es fühlt sich nach Mangel an und nach Leere, aber es wird wieder Fülle sein.
Ich weiß nicht, ob jemand Tomte Tummetott kennt, der weise Kobold aus dem Kinderbuch von Astrid Lindgren... Der ging, im tiefsten Winter immer nachts auf dem Hof, über den er wachte, zu allen Tieren, zu allen Menschen, die schliefen und flüsterte "Geduld nur, Geduld, der Sommer kommt bald..." Schon als Kind hat mich das immer sehr berührt, mir eine tiefe Geborgenheit vermittelt. Freu mich grade sehr, dass mir das wieder eingefallen ist...
Ganz lieben Dank für deinen Besuch
Aja