Liebe Alle,
mir ist es gerade ein Bedürfnis, ein neues Wohnzimmer, bzw. einen neuen Thread zu eröffnen, ich hoffe, es ist ok.
Heute habe ich es innerhalb weniger als einer Stunde geschafft, den Vermerk "Patient ist unfreundlich" zu bekommen. Mir tut das einerseits leid, andererseits fühle ich mich ungerecht behandelt.
Der Vermerk ist drin, wird nicht gelöscht, trotz meiner Erklärungsversuche und Entschuldigungen.
Und so ist mein Leben gerade: Ich fühle mich ständig schlecht und unfair behandelt, ich halte nichts aus, alles geht schief.
Ich sehe nur das halbleere Glas, meine Fähigkeit, das halbvolle Glas zu sehen, ist mit dem Nikotin gegangen....
Und ich bin auch unfair und gemein zu meinen Mitmenschen, ich halte mich selbst kaum aus.
Tatsache ist:
- Durch den Raucherstop hat sich meine Darmproblematik rasant verschlechtert. Wäre eh passsiert, aber vermutlich nicht so schnell. Es laufen weiterhin Untersuchungen und nach jeder Untersuchung sieht es mehr nach großer Op aus.
- Seit dem Raucherstop habe ich eine richtig schlechte Gesichtshaut
- Die Magenpropbleme sind gleich geblieben und wie ich inzwischen weiß, haben sie andere Ursachen.
- Ich schlafe sehr schlecht seit dem Raucherstop. Tee, Milch mit Honig, Meditation, Phantasiereisen, etc, helfen kaum bis gar nicht.
- Ich bin sehr, sehr oft angespannt und unruhig. So oft kann ich gar nicht meditieren.
- Ich wollte eine Art Freiheit haben, nicht dem Zwang unterliegen, zur Kippe zu greifen. Keine schlechte Laune haben, weil das Feuerzeug kaputt ist. Nun, jetzt habe ich ständig schlechte Laune, wegen allem und nichts. Ich fühle mich nicht freier, sondern gefangen mit mir selbst und meiner ekligen Laune.
- Mich trägt gerade nur meine Sturheit, ich halte das halt jetzt aus, wird schon besser werden. Aber das stelle ich langsam in Frage....also das Aushalten.
- Mein Konto ist deutlich entlastet. Die Ersparnis ist sichtbar.
- Der Raucherhusten ist besser.
- Meine Kleidung, meine Wohnung und ich stinken nicht mehr so.
Das ist meine Bilanz. Rauchen aufhören ist gut und sinnvoll. Der Preis erscheint mir aber gerade zu hoch.
Dass ich mich mit meinem ganzen Umfeld anlege ud gleichzeitig das Gefühl habe, ich werde schlecht behandelt, macht mir Angst. Bald bin ich allein.
Die wahrscheinliche Operation macht mir Angst.
Vor der Arbeit habe ich Angst. Weil ich mich auch hier ganz schlecht behandelt fühle.
Ich habe Angst, den Unterschied nicht mehr zu sehen: Wo werde ich tatsächlich unfair behandelt und sich ein wenig wehren ist eine gute Idee. Wo fühlt es sich nur so an, weil ich diesen Dopaminmangel habe, ein wichtiges Selbstregularium weggebrochen ist und eben nicht mehr die Fähigkeit habe, das halbvolle Glas zu sehen.
Ich habe mir vorhin 2 Kippenschachteln und ein Feuerzeug gekauft. Und allein das hat mich schon beruhigt.
Nein, ich habe noch nicht geraucht.
Weil ich mir nicht sicher bin, ob ich wieder anfangen möchte.
Ich bin mir genauso unsicher, ob ich weiter rauchfrei bleiben möchte.
Und was ich jetzt hören will, weiß ich nicht.....war der falsche Zeitpunkt? Der ist es immer. Gibt es aber vielleicht falsche und fälschere Zeitpunkte?
Braucht es mehr als einen Raucherstop? (Ist mein erster Versuch). Muss ich in der Retroperspektive drauf schauen und was lernen, mitnehmen, für den nächsten Versuch?
Wie hoch darf der Preis für und gegen eine Sucht sein?
Es grüßt eine sehr unschlüssige, traurige und überforderte Frau Salome