04.04.2021 08:52

Schlechte Bilanz nach 48 Tagen

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19Beiträge
24.03.2021
15:46 Uhr
Ich habe lange geraucht und wollte endlich aufhören. Die Entzugserscheinungen haben mich aber immer wieder zurückgebracht zum Rauchen. Einerseits die körperlichen aber wohl viel größer waren die psychischen Entzugserscheinungen. Ich habe mich dann hingesetzt und wirklich analysiert an was meine vorherigen Versuche gescheitert sind. Dann habe ich alle meine Fehler korrigiert und mir neue Strategien zurechtgelegt. Mehr Sport, gesunde Ernährung, neues Hobby, Ablenkung, verschiedene Teesorten und Smoksan als Unterstützung für den Körper, sogar ein Haustier haben wir uns angeschafft. So habe ich es geschafft endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Tipps habe ich von der Seite [Link vom rauchfrei-Team entfernt] erhalten. War ein harter Weg aber letztlich zahlt es sich einfach aus. Es gab Situationen da bin ich von der Couch aufgesprungen und schnell laufen gegangen, sonst hätte ich es nichts ausgehalten. Da war mir dann auch egal ob es geregnet hat, einfach schnell umgezogen und innerhalb von 2 Minuten war ich schon am laufen. Für die ganzen Situationen in denen es eng werden kann, muss man sich Strategien zurechtlegen. Dann schafft man es auch - es lohnt sich aber definitiv mit dem Rauchen aufzuhören.
23.03.2021
23:06 Uhr
[quote="Paul2.1."] Sei morgen einmal nett zu jemanden der nicht nett zu Dir war. Guten Nacht [/quote] :like:
23.03.2021
22:59 Uhr
Nicht die Welt hat sich geändert seit wir nicht mehr rauchen, nur unsere Sichtweise hat eine andere Färbung bekommen. Wenn es uns davor schützt wieder zu Rauchen dann können wir eben eine zeitlang ein Jackass sein. Das gibt sich wieder, glaub mir. Tief in Dir sitzt Dein goldener Kern, Dein wahres Wesen und den wirst Du wiederfinden. Vielleicht ist er noch unter der alten Asche verborgen aber er ist da und wir kommen ihm jedesmal ein Stückchen näher wenn ihr uns entscheiden nett zu sein, auch wenn wir uns gerade gar nicht nett fühlen. Sei morgen einmal nett zu jemanden der nicht nett zu Dir war. Guten Nacht
23.03.2021
22:12 Uhr
Liebe Diana, lieber Paul, habt 1000 Dank für eure Gedanken, Hinweise, Überlegungen und Ideen! Den Abend heute habe ich ohne Rauchen geschafft. Mein momentanes Grundgefühl ist einfach: Ich rauche zwar nicht mehr, bin aber ein ekelhafter, unerträglicher und gemeiner Mensch geworden. Wenn ich mich selbst frage, wie ich bitte wieder netter werden könnte, zetere ich innerlich: Nett? Wenn alle unfair und schlecht zu mir sind, bin ich das auch zu allen anderen! Über eine "sinnvolle" Frist denke ich nach.....aber gerade bin ich wieder bei "heute". Heute rauche ich nicht. Mehr ist wieder nicht drin. Liebe Grüße FrauArschlochsalome
23.03.2021
20:35 Uhr
Liebe Frau Salome, ich kann gut nach vollziehen wie es Dir geht. Eine posttraumatische Belastungsstörung bringt mich auch ganz, ganz oft an meine Grenzen und die Stresssituationen, die daraus resultieren, lassen mich auch manchmal am Rauchstopp zweifeln. Irgendwie hat sich aber ein anderer Gedanke in mir stark gemacht! Nämlich, „Was ändert eine Zigarette, oder Nikotin an meiner jetzigen Situation?“ Antwort: „Nichts wird besser, nur der Versagensärger kommt noch oben drauf!!!“ Frau Salome, das ist das Nikotinteufelchen, dass Dir einredet, eine Zigarette löst alle Probleme! Sie tut es nicht! Sie schafft neue! Mein Körper spielt auch immer noch verrückt! Mein Blutdruck, vorher zu hoch, auch mit Medis, ist jetzt zu tief! Brauchte vorher Betablocker, jetzt hab ich einen Puls von unter 50! Der Blutzucker hat sich total verändert und da bin ich jetzt neu am einstellen, genau wie Antidepressiva! Letztendlich glaube ich, dass 35 Jahre qualmen für den Körper ein Reset benötigt um wieder normal zu funktionieren. Gib Dir Zeit!!! Liebe Grüße Diana
23.03.2021
19:51 Uhr
[quote]Wie hoch darf der Preis für und gegen eine Sucht sein?[/quote] Liebe Salome, hast Du Dir mal vorgestellt wie es wäre wenn Zigaretten eine illegale Droge wären wie Kokain? Wir würden uns in einem ganz anderen Mileu aufhalten, eine Zigarette wäre vermutlich 10x so teuer und wir bräuchten ja tägl. unsere Ration. Was müssten wir für Risiken eingehen, verhaftet zu werden, kriminell zu sein. Könnten unseren Job verlieren. Überleg mal, Du dürftest sicher nicht in Deinem Bereich arbeiten oder das Risiko entdeckt zu werden. Arbeitslos, eine teuere Sucht befriedigen, vorbestraft sein. Unter der Vorstellung würde ein Rauchstopp noch wertvoller, die Konsequenzen noch drastischer. Oder stell Dir vor Du wärst eine Hochleistungssportlerin und man sagt Dir Du wurdest unwissentlich von Deinem Trainer gedopt. Nun läßt Du das Doping weg und willst aber weiter Deinen geliebten Sport machen. Wie sich das wohl anfühlt? Keine Kraft und Ausdauer mehr, von der alten Leistung Lichtjahre entfernt. Plötzlich nichts weiter zu sein als ein guter Hobbysportler und das für immer! Zu Deiner Darmerkrankung kann ich mich nicht äußern und kann es auch nicht einschätzen; ich bin Krankenpfleger aber kenne keine Erkrankung bei der Nikotin eine positive Auswirkung hat. Aber die anderen Dinge kenne ich sehr gut, nachdem diese, leicht ins bläuliche gehende, graue Wolke aus meinem Hirn verschwunden war sah die Welt ganz anders aus. Nur eben nicht viel schöner, sondern hässlich, stinkend und garstig. Ich kam mir vor wie Neo in Matrix der sich für die falsche Pille entschieden hat. Aber ich wollte nicht mehr süchtig sein, bzw. meiner Sucht nicht länger nachgeben; und dieser Wunsch war in mir so stark, dass ich bereit war alles dafür auszuhalten. Ich hatte mehrfach das Bedürfnis alles hinzuschmeißen und wieder zu rauchen. Aber ich habe mir dann selbst eine Frist gesetzt und gesagt, vor Ablauf eines Jahres werde ich keine neue Entscheidung treffen. Ich habe 32 Jahre geraucht, da kann ich nicht nach 3 Monaten sagen "das wird nix, ich rauche wieder" Was Du bereit bist auszuhalten, kannst nur Du beantworten und auch welcher Preis zu hoch sein könnte. Ich wünsche Dir, dass Du die Geduld mit Dir selbst aufbringst wie Du sie vermutlich für Deine Patienten hast. "die Erduldenden" ganz liebe Grüße von Paul der sich das Nichtmehrrauchen ganz lange selbst schön geredet hat.
23.03.2021
14:15 Uhr
Liebe Alle, mir ist es gerade ein Bedürfnis, ein neues Wohnzimmer, bzw. einen neuen Thread zu eröffnen, ich hoffe, es ist ok. Heute habe ich es innerhalb weniger als einer Stunde geschafft, den Vermerk "Patient ist unfreundlich" zu bekommen. Mir tut das einerseits leid, andererseits fühle ich mich ungerecht behandelt. Der Vermerk ist drin, wird nicht gelöscht, trotz meiner Erklärungsversuche und Entschuldigungen. Und so ist mein Leben gerade: Ich fühle mich ständig schlecht und unfair behandelt, ich halte nichts aus, alles geht schief. Ich sehe nur das halbleere Glas, meine Fähigkeit, das halbvolle Glas zu sehen, ist mit dem Nikotin gegangen.... Und ich bin auch unfair und gemein zu meinen Mitmenschen, ich halte mich selbst kaum aus. Tatsache ist: - Durch den Raucherstop hat sich meine Darmproblematik rasant verschlechtert. Wäre eh passsiert, aber vermutlich nicht so schnell. Es laufen weiterhin Untersuchungen und nach jeder Untersuchung sieht es mehr nach großer Op aus. - Seit dem Raucherstop habe ich eine richtig schlechte Gesichtshaut - Die Magenpropbleme sind gleich geblieben und wie ich inzwischen weiß, haben sie andere Ursachen. - Ich schlafe sehr schlecht seit dem Raucherstop. Tee, Milch mit Honig, Meditation, Phantasiereisen, etc, helfen kaum bis gar nicht. - Ich bin sehr, sehr oft angespannt und unruhig. So oft kann ich gar nicht meditieren. - Ich wollte eine Art Freiheit haben, nicht dem Zwang unterliegen, zur Kippe zu greifen. Keine schlechte Laune haben, weil das Feuerzeug kaputt ist. Nun, jetzt habe ich ständig schlechte Laune, wegen allem und nichts. Ich fühle mich nicht freier, sondern gefangen mit mir selbst und meiner ekligen Laune. - Mich trägt gerade nur meine Sturheit, ich halte das halt jetzt aus, wird schon besser werden. Aber das stelle ich langsam in Frage....also das Aushalten. - Mein Konto ist deutlich entlastet. Die Ersparnis ist sichtbar. - Der Raucherhusten ist besser. - Meine Kleidung, meine Wohnung und ich stinken nicht mehr so. Das ist meine Bilanz. Rauchen aufhören ist gut und sinnvoll. Der Preis erscheint mir aber gerade zu hoch. Dass ich mich mit meinem ganzen Umfeld anlege ud gleichzeitig das Gefühl habe, ich werde schlecht behandelt, macht mir Angst. Bald bin ich allein. Die wahrscheinliche Operation macht mir Angst. Vor der Arbeit habe ich Angst. Weil ich mich auch hier ganz schlecht behandelt fühle. Ich habe Angst, den Unterschied nicht mehr zu sehen: Wo werde ich tatsächlich unfair behandelt und sich ein wenig wehren ist eine gute Idee. Wo fühlt es sich nur so an, weil ich diesen Dopaminmangel habe, ein wichtiges Selbstregularium weggebrochen ist und eben nicht mehr die Fähigkeit habe, das halbvolle Glas zu sehen. Ich habe mir vorhin 2 Kippenschachteln und ein Feuerzeug gekauft. Und allein das hat mich schon beruhigt. Nein, ich habe noch nicht geraucht. Weil ich mir nicht sicher bin, ob ich wieder anfangen möchte. Ich bin mir genauso unsicher, ob ich weiter rauchfrei bleiben möchte. Und was ich jetzt hören will, weiß ich nicht.....war der falsche Zeitpunkt? Der ist es immer. Gibt es aber vielleicht falsche und fälschere Zeitpunkte? Braucht es mehr als einen Raucherstop? (Ist mein erster Versuch). Muss ich in der Retroperspektive drauf schauen und was lernen, mitnehmen, für den nächsten Versuch? Wie hoch darf der Preis für und gegen eine Sucht sein? Es grüßt eine sehr unschlüssige, traurige und überforderte Frau Salome
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