Grüß Dich Udo
und meinen herzlichen Glückwunsch zu 50 Tagen rauchfrei! Damit ist ein gutes Stück des Weges zurück gelegt. Meinen Respekt hierfür!
Tatsächlich kann ich sowohl aus persönlicher Erfahrung als auch aus dem Austausch mit vielen anderen Aufhörern nachvollziehen, wie zermürbend und anstrengend so ein "kontrollierter Konsum" ist. Das ist auch ganz einfach erklärt: Du fütterst weiterhin die Sucht, sodaß sie am Leben und stark bleibt - und dementsprechend die ganze Zeit plärrt, daß sie mehr will. Da muß man erstmal dagegen halten. Dies kostet unheimlich viel Energie und ja, auch Lebensqualität. Man beschäftigt sich in seinem Kopf ja auch ständig mit dem Rauchen bzw. dessen momentaner Unterlassung - also das nimmt einem schon viel Raum für Kreativität und andere, schöne Gedanken. Tatsächlich ist es nach einer gewissen Zeit des Entzuges und der Entwöhnung einfacher, gar nicht mehr zu rauchen, als über Jahre hinweg das durchzuziehen, was Du durchgezogen hast. Du hast viel Kraft investiert, muß man ja auch anerkennen, um die Sucht nicht ausufern zu lassen. Zehn Jahre lang! Ich freue mich sehr für Dich, daß Du jetzt ganz aufgehört hast. Nach Abschluß der Entwöhnung ist es wirklich leicht, nicht mehr zu rauchen. Keine Kraftakte mehr.
Dein Grund für den Rauchstopp ist sehr gut, und es zeugt von Verantwortungsbewußtsein und Respekt Dir selbst gegenüber, daß Du es durchziehst. Und der Weg dahin - dieses "zufällige Aufhören", irgendwann die letzte halbe Zigarette zu rauchen, ist genauso legitim wie jeder andere auch! Dieses "In die Rauchfreiheit stolpern" ist auch nicht weniger ein Garant für deren Erfolg als ein generalstabsmäßiges Aufhören, also geh den Weg in Ruhe weiter. Alles richtig gemacht.
Und wenn es Dein Weg ist, Dir Zigaretten aufzubewahren, weil Dich die Anwesenheit derselben entspannt und es Dir ohne Druck ermöglicht, nicht zu rauchen, dann sei es so, denn was bekommen wir Raucher bei Druck? Richtig, Rauchverlangen. Jedes Mittel, welches dieses Verlangen minimiert, ist legitim. (Ganz ehrlich? Mir persönlich hätte der Besitz von Zigaretten während der Entwöhnung mehr als einmal das Genick gebrochen, aber es gibt Aufhörer, für die das Gegenteil gilt, und ich freu mich, wenn es Dein Weg so ist, den Du gefunden hast!)
Und nun bin ich gespannt, wo Dich Dein Weg hinführt. Ich freu mich, weiterhin von Dir zu lesen und zu hören, wie es Dir so geht mit der neu erworbenen Rauchfreiheit, und wie sie sich entwickelt. Stolz auf Dich kannst Du heute schon sein. Auf hoffentlich bald grüßt Dich
Lydia