Liebe Caroline,
schau doch mal was unterhalb Deines Profilbildes steht: da steht Rauchfrei seit 54 Tagen. Nicht nikotinersatzproduktfrei oder sowas. Rauchfrei geblieben? Check. Das bist Du. Und dazu sind auch Hilfsmittel recht. Ob Du diese jetzt durchgängig benutzt oder einmal abgesetzt und dann aus der Not heraus wieder angewendet hast, spielt keine Rolle: Hauptsache Du hast nicht geraucht. Und das ist ja, um was es geht, diese Verhaltensänderung herbeizuführen. Und da bist Du ja dran geblieben. Also: Nein nein, von "alles für die Katz" und "von Vorn anfangen" kann überhaupt keine Rede sein. Eher im Gegenteil: Du bist vorangekommen, ohne wieder zu rauchen.
Deine Gründe dafür sind natürlich große Klasse: Die Entlastung Deiner Lunge, die Freiheit, die Du Dir damit zurück holst - was fällt Dir noch ein? Halte Dir diese Motivaton ruhig immer wieder vor Augen, die gibt Dir Schub nach vorne - und die gewünschte positive Denkweise: Ist es nicht herrlich, wenn Du selbst entscheiden kannst, noch im Einkaufszentrum zu verweilen, weil Du nicht zum Rauchen raus rennen mußt? Im warmen bleiben zu dürfen, weil Dich die Sucht nicht vor die Tür ins Schmuddelwetter zwingen kann? Wie schön ist es, auf der Treppe nicht mehr zu japsen! Formuliere Dir Deine Motivation ruhig so schön, dann kommt die positive Einstellung gleich mit.
Daß es Dir so vorkommt, als würde Dir irgendetwas noch fehlen, ist zwar nicht angenehm und es tut mir leid, daß Du es noch so empfindest, also ich leide da mit Dir. Aber ich meine, zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es noch ganz normal. 54 rauchfreie Tage ab Ausstieg sind zwar eine Superleistung Caroline, das wissen wir alle hier, wie haarig das manchmal sein kann, über die erste Zeit zu kommen. Und das hast Du super hingekriegt! Aber so lange und so viel, wie wir geraucht haben, so fett, wie wir unser Suchtgedächtnis gefüttert haben, ist es doch klar, daß wir das nicht innerhalb ein paar Wochen aus den Knochen bekommen. Das wird aber, gib Dir Zeit, sei geduldig mit Dir. Das Rauchen wird in Deinem Kopf an Bedeutung verlieren, umso mehr, je länger Du es nicht machst. Und das auch bei Verwendung von Nikotinersatzprodukten, denn es geht ja nicht nur um den körperlichen Entzug (das eigentlich sogar noch weniger), sondern viel-vielmehr um die Verhaltensänderung, die Entwöhnung der Psyche, das Lösen von Verknüpfungen in Deinem Kopf. Und das geschieht auch mit Nikotinersatz bei so tapferem Durchhalten wie dem Deinen.
Du packst das auch Caroline. Dabei wünsche ich Dir weiterhin viel Power und Optimismus! Laß wieder von Dir hören, wenn Du magst, und bis dahin bleibe gesund. Viele Grüße sendet Dir
Lydia