Guten Tag Semikolon,
hallo liebe Mitaufhörer,
es wird ja immer wieder mal über Gewichtszunahme gesprochen im Zusammenhang mit dem Rauchstopp. Vielleicht kann ich Euch dazu ein paar Überlegungen anbieten.
Also grundsätzlich mal ist es richtig, daß sich die ganzen Körperfunktionen, unter anderem natürlich auch Verdauung und Stoffwechsel auf die neue Rauchfrei-Situation erst mal einrichten müssen. Ein weiterer Faktor ist der, daß Raucher einen um etwa 200 kcal höhreren Energieverbrauch als Nicht(mehr)raucher haben. Und was noch dazu kommt, ist daß durch die Regeneration der Geruchs- und Geschmacksnerven Nahrungsmittel besser duften und schmecken, das kann schon ziemlich appetitanregend wirken, so daß man auch bei den Mahlzeiten besser zugreift - auch mal unbewußt.
Richtig ist aber auch, daß sich das Gewicht nach Abschluß des Entzuges wieder ein wenig einpendelt. Aus diesem Grunde geben wir hier ganz gerne immer den Ratschlag, während des Entzugs nicht noch eine weitere Baustelle aufzumachen. "Erst rauchfrei, dann bauchfrei". Wer während der Entwöhnung schon mal gerne gegensteuern möchte, kann dies ja gerne tun, spricht nichts dagegen. Dabei hilft z. B. Sport, als Ersatzhandlung lieber Rohkoststicks (vielleicht auch als Ersatz für die Nüsse und die Schokolade) vor jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken, was den Magen schon mal ein wenig füllt und auch die Verdauung unterstützt (überhaupt genug trinken ist wichtig!), oder vielleicht auch mal ein Ernährungstagebuch führen. Es führt einem schon mal die zugeführten Mengen und Lebensmittel vor Augen und man behält den Überblick (man kann sich sowas im www heraussuchen, befragt mal Eure Suchmaschine). Aber bitte, bitte macht Euch nicht allzu großen Kopf wegen des Gewichtes. Zieht doch erst mal die Entwöhnung durch. Sie ist einerseits mitunter anstrengend genug, sodaß Ihr Euch erstmal nicht noch eine weitere Aufgabe stellen braucht, und bringt Euch aber andererseits gesundheitlich mehr Vorteile als Euch ein paar mehr Kilöchen wegnehmen. Und wenn Ihr nach Abschluß der Entwöhnung den Eindruck habt, Ihr müßtet beim Gewicht noch nachbessern, könnt Ihr dies dann entspannt und unbelastet angehen. Könnt Ihr Euch mit dieser Vorgehensweise eventuell anfreunden?
Und was ich da lese, von wegen man sei mit dem Aufhören zwanzig Jahre zu spät dran, das kann ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen. In meinen Augen ist es nie zu spät. Denn durch das Nichtmehrrauchen werden einige durch das Rauchen verursachte Schieflagen ausgemerzt, seht mal:
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/vorteile-des-rauchstopps/
Und selbst Erkrankungen, die nicht reversibel sind, können durch den Rauchstopp zumindest aufgehalten oder verzögert werden (ich weiß es von mir selber, ich bin Asthmatikerin, das wird sich auch nicht ändern, aber meine Werte sind Stand heute um Klassen besser als zu aktiven Raucherzeiten). Also ich sehe es immer als sinnvoll an, das Rauchen aufzugeben. Daher mußt Du, Semikolon, Dich auch nicht über Dich ärgern! Im Gegenteil, Du darfst stolz auf Dich sein, daß Du den Schritt gewagt hast und Deinen Ausstieg angegangen bist. Das ist eine tolle Leistung Semikolon - das und die 16 Tage, die Du schon auf der Uhr hast.
Also laß Dich nicht von der Waage und den Ärzten von Deinem Weg abbringen. Ich finde das ganz toll, was Du da machst. Weiterhin viel Erfolg wünscht Dir
Lydia