Guten Morgen Waika,
Du sagst es: Ausnahmezustand. Es ist ein Ausnahmezustand, was Du jetzt erlebst, nicht der Normalzustand, der sich nach dem Rauchstopp nun so manifestiert. Der Normalzustand wird angenehm und frei sein. Ich weiß, dieses Wissen nimmt den momentanen Druck nicht von Dir, weiß, diese Zeit ist einfach nur garstig, und ich leide da wirklich mit Dir mit. Aber vielleicht hilft es Dir, durchzuhalten, weil Du weißt, daß Du nur so - nur mit Härte, Biss und Sturheit - die Sucht in den Griff bekommst und Dich von ihren Zwängen befreist.
Du darfst wirklich megastolz auf Dich sein, daß Du Dich so tapfer - und auch erfolgreich! - dagegen wehrst. Mach Dir doch heute eine Freude, belohne Dich doch mal. Wenn es nötig ist, jeden Tag, bis es besser wird. Was könntest Du denn tun, Dir leisten oder erlauben, was Dich guttut? Und welche Mechanismen haben Dir zu Anfang des Ausstiegs geholfen: Ablenkung, Ersatzhandlung? Sport, Handarbeit, Spaziergänge, Wasser trinken, ...? Sie funktionieren immer noch, haben immer noch Gültigkeit. Krame sie doch nochmal hervor und setze sie ein.
Ja ich bin auch der Meinung: Du schaffst das! Du hast jetzt 82 Tage auf dem Konto - Respekt! - und die willst Du behalten und vermehren. Du willst es selber dringend schaffen. Du hast bewiesen daß Du es kannst - also ja! Du machst das jetzt.
Die anderen Baustellen (ja, viele von uns haben solche unter einer dicken Schicht Nebel entdeckt) stelle doch erstmal hintenan. Sind es denn Dinge, die nicht noch ein paar Tage warten könnten? Die schlimmer werden, wenn Du erstmal die Entwöhnung fertig machst? Ich denke auch, es hat keinen Sinn, Dich mit halbem Kopf und halber Kraft anderen Großprojekten zu widmen. Möglicherweise ist der Erfolg größer, wenn Du sie nach Abflauen des Ausnahmezustandes, mit frischem Geist angehst. Wenn das möglich ist.
Ich schicke Dir weiterhin guten Mut und Kraft in den Tag hinein. Herzliche Grüße sendet Dir
Lydia