Hallo ihr Lieben,
ich bin 35 und komme aus NRW.
Ich habe etwa 10 Jahre geraucht, hatte mal einige Monate aufgehört, und bin dann übers Rauchen aufs Dampfen gekommen. Ich dampfe jetzt seit fast 10 Jahren. Habe also eine ordentliche Nikotinkarriere hinter mir.
Wenn es um die Frage geht, ob Dampfen nun "besser" als Rauchen ist, scheiden sich die Geister.
Die aktuelle Studienlage sagt, Dampfen ist zumindest (deutlich) weniger ungesund. Ich muss auch aus eigener Erfahrung sagen, das ich das Dampfen zumindest besser vertrage als das Rauchen. Nikotinsüchtig bleibt man trotzdem. Aber: Wenn ich mal nicht Dampfen kann (die Dinger sind unhandlich), zum Beispiel letztes Jahr beim Renovieren, hab ich genau so weitergeraucht wie früher.
Als Mittel zum Aufhören sind (nikotinhaltige) Liquids meiner Meinung nach total ungeeignet. Man bleibt Raucher und die Nikotinsucht verstärkt sich meiner Meinung nach sogar noch. Zusätzlich trainiert man sich an, quasi überall zu dampfen.
[b]Warum will ich aufhören?[/b]
Ich schaffe es zwar, "dank" des Dampfens weitestgehend tabakfrei zu bleiben, allerdings hänge ich von Morgens bis Abends an dem Ding.
Ich dampfe in etwa das Äquivalent zu 40 [Markennennung vom rauchfrei-Team entfernt] (auf den Nikotinbedarf bezogen).
Das Suchtverhalten ist genau so ausgeprägt wie bei Zigaretten.
Was ich am dampfen deutlich schlimmer finde ist, dass man nicht nach 5 Minuten "fertig" ist wie bei Zigaretten. Man kann quasi 2 Stunden durchdampfen bis der Tank leer ist, und das tu ich oft auch.
Wenn ich alleine mit den Hunden gehe (wir haben 2 Stück) kann ich auf Grund der 2 Leinen nicht dampfen und habe mir vor ein paar Monaten für diesen Fall Zigaretten gekauft, die ich mir einfach in den Mund gesteckt habe. Teilweise 2-3 Stück bei 20 Minuten Gassirunde. Zumindest das habe ich nun seit einigen Wochen sein lassen.
Ich dampfe durchgehend im Büro und zuhause, vor dem Fernseher, nehme das Ding mit auf die Toilette, und wenn ich was im Garten machen will , kaufe ich mir Zigaretten weil ich sonst währenddessen nicht rauchen kann (E-Zigaretten sind schmutzempfindlich).
Ich dampfe quasi fast immer wenn ich gerade nichts anderes in der Hand habe oder esse.
Im Jargon nennt man das "Dauernuckler", angeblich sei es immer noch besser als rauchen.
Einzig beim Sport und in der Sauna dampfe ich nicht. Außerdem beim Lesen vor dem Einschlafen. Ich vermisse da auch nichts und bin ganz froh das ich da gar nicht dampfen kann ... Daher scheine ich mir in erster Linie einzubilden, den ganzen Tag dampfen zu müssen.
Seit einigen Wochen dampfe ich auch beim Spazierengehen gar nicht mehr, teilweise auch weit über eine Stunde, und es macht mir im Grunde nichts aus.
[b]Warum jetzt?[/b]
Ich hatte im September Covid (ohne Krankenhaus, ging mir aber super schlecht) und danach 2 Erkältungen. Ich habe immer noch einen [b]total verschleimten Hals[/b]. Ich habe ein sehr lästiges Kloßgefühl im Hals. Außerdem muss ich seit längerem (schon vor Covid) oft beim Dampfen husten.
Ich war wegen diesem Kloß beim HNO, in der festen Überzeugung, das es Kehlkopfkrebs ist. Es war aber einfach gar nichts außer einem trockenen Hals. Trotzdem habe ich die Hölle durchlebt und unfassbare Angst vor dem Termin gehabt, da ich mir dachte, das hab ich jetzt von der Qualmerei.
Da das nicht wegging war ich beim Hausarzt, es ist wohl eine verschleppte Bronchitis mit vermehrter Schleimbildung. Der legt sich auf den Kehlkopf und verursacht dieses Gefühl. Ob das durchs Dampfen kommt ? Keine Ahnung. Aber es wird dadurch sicherlich nicht besser.
Außerdem habe ich seit Jahren[b] Probleme mit dem Magen[/b]. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Nikotin hier für zu viel Magensäure sorgt, und die süßen Geschmäcker die ich dampfe werden ebenfalls Ihren Teil dazu beitragen.
Wichtigster Grund ist aber, dass ich das Gefühl habe mir die Hirnchemie völlig kaputt zu machen. Wenn wir Urlaub planen, freue ich mich darauf, dort zu sitzen und zu dampfen, und gar nicht auf den Urlaub. Soll heißen, alltägliche Freuden verblassen zu Gunsten des Nikotinmissbrauchs. Ich kriege auch bei alltäglichen Sachen (Lampe aufhängen oder sonstwas) den A*** nicht hoch, da ich mir denke, da kann ich ja nicht dampfen. Wenn ich mir dabei eine Kippe in den Mund stecken könnte, wäre es anders, aber das will ich auch auf gar keinen Fall. Am besten wäre es sicherlich, einfach nicht mehr nikotinsüchtig zu sein.
Daher steht mein Entschluss fest, diesem Irrsinn ein Ende zu machen.
[b]Wie will ich das machen?[/b]
Nach dem was ich gelesen habe ist ein kalter Entzug mit festem Termin die vielversprechendste Methode.
Als ich vor ca 10,11 Jahren mal aufgehört habe, ist mir das mit nikotinfreiem Tabak gelungen (Kräuteretten/Knaster). Keine Nikotinersatzpräparate, Hypnose, Medikamente oder sonstwas.
Ich habe das ein paar Tage geraucht, ich habe beim Rauchen gemerkt, dass das Rauchen selbst keinen Spaß macht sondern es nur ums Nikotin geht , und "plötzlich" war ich rauchfrei. An die rauchfreie Zeit erinnere ich mich positiv. Ich war sehr traurig als ich (mit Bierchen auf Party) wieder angefangen habe.
Auch wenn in Dampferforen immer wieder gesagt wird, man soll langsam reduzieren, möchte ich diesen Weg nicht wählen sondern direkt auf 0 gehen.
Ich werde mir Donnerstag Abend nikotinfreies Liquid mischen und ab Freitag, 10.02. nur noch nikotinfrei dampfen. ich habe mir mal spaßeshalber welches ohne Nikotin gemischt, das ist als wenn man warme Luft einatmet. Soll heißen, kein Kratzgefühl im Hals, kein Flash, kein nix. Es macht keine "Freude", denn das Nikotin fehlt.
Ich nehme an, dass ich das Ding dann nach ein paar Tagen oder 1-2 Wochen weglegen kann.
Da mein letzter rauchstopp nun eine ganze Weile zurückliegt und ich seitdem mehr Nikotin zuführe als früher, habe ich ziemlichen Bammel. Selbst jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, wird mir mulmig.
Ich berichte dann ab Freitag (hoffentlich :D) im "Ich habe aufgehört" Faden.
PS: ich hatte damals auch in einem Forum geschrieben und es hat mir geholfen.