Ja, der Wille und wohl auch der ganze Diskurs übers Aufhören.
Jede Methode und jedes Hilfmittel wird massiv beworben. Und diese Werbung machen Fachleute. Jeder Rauchstopp den ich gemacht habe und den ich durchgehalten habe war bewußt von dieser Werbung total abgekoppelt.
Es hat ohne Hilfsmittel am besten geklappt, wenn ich einfach morgens eine Stunde früher den Wecker gestellt habe und mindestens 45 Minuten joggen gegangen bin.
Das klappte aber aus beruflichen Gründen nicht immer.
Dann war der Selbstbetrung an den Stress gekoppelt, weil ich bei Allan Carr gelesen hatte, dass man sich am besten den Jahresurlaub aussucht um in einer stressarmen Phase den Schlußpunkt zu setzen. Das hat überhaupt nicht geklappt, ich habe genau 2 Tage nicht geraucht und dann beschlossen, dass ich mich nicht durch ein Buch mit überwiegend Selbstbeweihräucherung von Herrn Carr manipulieren lasse.
Erfolgreich war das immer nur dann, wenn ich mehr oder weniger spontan beschlossen habe "Ich will einfach nicht mehr rauchen". Ich habs nichtmal jemandem erzählt. Die Zigaretten waren leer, es wurden keine neuen mehr gekauft. Das Ganze mitten im Alltag, statt Zigaretten zu rauchen habe ich Pflaster geklebt. Das half mir sehr, weil ich dann nicht mehr das Gefühl hatte mich schlecht konzentrieren zu können, oder besonders nervös zu sein.
Die Pflaster waren nach ein paar Monaten ausgeschlichen. Ich bin sogar zum Teil mit den rauchenden Kollegen wie früher mit raus in die Raucherpausen gegangen um mich wie immer mit denen zu unterhalten.
Die haben zum Teil recht lange gebraucht zu bemerken, dass ich dabei selbst gar keine geraucht habe.
Das hat die ersten Monate auch überhaupt keine Probleme bereitet.
Irgendwann waren die Pflaster ausgeschlichen und alles war in bester Ordnung.
Und dann habe ich doch wieder eine geraucht und hatte einen Rückfall.
Dass "nur eine einzige Rauchen" nicht funktioniert ist dabei vorher schon hinreichend bekannt gewesen und durch Rückfälle bei vorangegangenen Versuchen ja auch bereits selbst erfahren worden, dass das nicht klappt.
Warum ich das trotzdem gemacht habe erschließt sich mir bis heute nicht.
Mir stellt sich da eher die Frage, ob ich statt mir den Ausstieg möglichst leicht zu machen vielleicht lieber einen komplett kalten Entzug probieren sollte, in der Hoffnung, dass der damit verbundene Aufwand mich so von einem Rückfall abschreckt, dass ich dadurch diesbezüglich stärker werde?
Auf der anderen Seite ist es im Schuldienst oft recht nervig, und die Pflaster retteten mich immer so über den Tag, dass ich mein gewohntes Einfühlungsvermögen und meine gewohnte Geduld gegenüber den Schülern immer aufrechterhalten konnte... Und das ist mir eben auch echt wichtig.
Weil der Lehrer ein Suchtschlumpf ist müssen ja die Schüler nicht darunter leiden, wenn er damit aufhören will und dadurch reizbarer ist.
Die Kids können ja nichts dafür.