Joa, so mit Magen-Darm ist bei mir gerade gar kein Stress... Das erste mal krankgeschrieben seit 3 oder 4 Jahren.
Schulstress hat für mich wenig mit Rauchen zu tun. Es hilft vorm Rauchstopp ein Tagebuch zu führen, damit kann man sich super vor Augen führen, warum man überhaupt z.B. an der Schule raucht.
Ich brauche immer mal kurze Pausen weg von den Schülern und dem Gejammer etlicher Kollegen. Diese Pausen kann man aber auch anders wahrnehmen als durch Zigarettenpausen, z.B. durch ein "bewusstes Tee-trinken".
Ich setz mir dann nen MP-3 Player auf, so dass ich das Gezeter der Kollegen im Lehrerzimmer nicht mehr hören muss, trinke meinen Tee und blätter vielleicht noch in der Tages- oder Gewerkschaftszeitung. Das setzt aber auch voraus, dass man in der Lage ist die Kollegen die da nicht von sich aus Rücksicht drauf nehmen wollen ignorieren zu können.
Du fragst "Was ist mit Schulstress"... was ist denn "Schulstress"?
Stress ist etwas subjektives. Ich wundere mich oft, wieso viele meiner Kollegen eigentlich soviel Stress haben können. Ich mach den Job gern, ich stehe hinter meinen Fächern und habe die auch gern studiert.
Das ist schonmal die halbe Miete gegen Stress: ich weiß sehr genau was ich da mache und die Schüler merken das.
Der Unterricht läuft damit schonmal ziemlich problemlos und von selbst.
Dann bleibt noch das Kollegium:
Ich nehme an den Konferenzen teil, meistens halte ich da die Klappe. Etliche Kollegen melden sich zu Wort um sich zu Wort zu melden, zu sagen haben sie meistens nichts sinnvolles. Daran mag ich mich nicht beteiligen. Wenn es mich zu sehr nervt melde ich mich auch mal und sage das auch genau so. Die betrefflichen KollegInnen mögen micht nicht. Aber das müssen sie ja auch nicht.
Bleibt noch die Behörde:
Die wollen immer wieder irgendwelche politischen Veränderungen implementieren. Ich sehe das so, dass ich für die Schüler da bin, und dass die Schüler ein gutes Abitur ermöglicht bekommen müssen. Also setze ich Änderungen, die diesem Ziel zuträglich sind sofort um, andere ignoriere ich so lange wie möglich. Vorteil dabei ist, dass ja politische Änderungen a) sowieso 3 Monate vor der Info aus der Behörde an die Schule schon in der Tagespresse stehen, man kann sich also aussuchen wann man davon Kenntnis nahm und b) jede fragwürdige Änderung mit der nächsten Kommunalwahl sowieso wieder rückgängig gemacht wird.
Kann ich also im Prinzip eh machen was ich will.
Und die Eltern:
Die meckern immer mal. Bei mir anscheinend deutlich weniger als bei einigen Kollegen, aber auch ich bin nicht völlig frei davon. Ich habe dann aber nichts gegen ein Elterngespräch. Am Ende verstehen sie fast immer warum ich bestimmte didaktische Wege gehe und bestimmte Entscheidungen fälle. Das ist ja alles belegbar mit internationalen Studien, Forschungsergebnissen aus empirischer Bildungsforschung, Lernforschung etc. Das können auch Eltern verstehen, wenn sie sich im Gespräch ernst genommen fühlen und ihre Fragen diesbezüglich vernünftig beantwortet bekommen. Und die Beratungsresistenten kann man halt nicht retten, also versuch ich das gar nicht erst. Ist ein bischen schade um deren Kinder, die fallen dann unter so eine Art "Kollateralschaden", aber das ist ja nicht meine Schuld. Den Schuh brauch ich mir dann nicht anziehen.
Ist jetzt eine längere Abhandlung über "schulstress" geworden. Sorry. Am Ende ist es jedenfalls wie in jedem Beruf: es gibt Teile die machen Spaß und Freude, andere macht man nicht so gern. Passt schon. Hat aber nichts mit Rauchen zu tun.
Zum Sport:
naja, ich feiere bislang noch keine Erfolge in meinem Plan auf den Langstreckentriathlon. Im Moment muss ich diesen Magen-Darm-Infekt erstmal loswerden. Danach plane ich schrittweise eine Integration meiner Trainingspläne in den Alltag:
- morgens ein-zwei Stunden früher aufstehen und wechselweise Schwimm- und Lauftraining machen.
- Nachmittags/Abends und am Wochenende Kombinationstrainings Laufen und Radfahren
- In der kommenden Saison dann Leistungsdiagnostik beim Sportmediziner und ein paar olympische und Mitteldistanzen, die im Trainingsplan integriert sind.
Mal sehen wie weit ich komme. Nicht zu rauchen hilft schonmal, ich habe eine höhere Motivation mich zu bewegen, fühle mich fitter und ich habe deutlich bessere Pulswerte und kriege besser Luft. Das ist ja schonmal was.