Hallo Anna,
ich freu mich auch mit Dir und für Dich, daß Du den Entschluß gefaßt hast, mit dem Rauchen aufzuhören. Glückwunsch!
Um so mehr als daß Du eine kleine Tochter hast (und weiteren Nachwuchs planst). Ich bin auch Mutter zweier junger Kinder. Ich hatte viele Jahre vor der ersten Schwangerschaft aufgehört (dieser Ausstieg hatte auch nichts mit der Familienplanung zu tun) und bin wieder an die Kippe gekommen, als mein Jüngster zwei war, also ich war auch die kompletten Schwangerschaften über rauchfrei. Damit waren meine schon älter, als ich wieder aufhörte.
Trotzdem wollte ich sie auch die Folgen meines Ausstiegs nicht unbedingt spüren lassen (und ja, es gab eine Entzugsphase da war ich nicht so ganz ich selber). Ihnen hätte ich es zwar erklären können, aber ich wollte sie damit auch nicht belasten. Habe es aber tatsächlich geschafft, mir ihnen gegenüber immer bewußt zu machen, daß sie nichts dafür können, daß ich gereizt bin. Oder jedenfalls konnte ich unterscheiden, ob es jetzt gerade an ihnen lag :riesengrinser: oder am Rauchausstieg. Anderen Familienmitgliedern gegenüber und in anderen Situationen konnte ich mich da nicht immer zusammenreißen! Aber meinen Kindern gegenüber habe ich es irgendwie immer geschafft, mich zurückzunehmen und meinen Entzug an ihnen nicht auszulassen. Also irgendwie war da vielleicht so eine mütterliche Bremse drin. Mutterinstinkt?
Immerhin, die beiden waren und sind mein stärkster Motor, rauchfrei zu werden und zu bleiben und es durchzuhalten. Freilich hatte ich auch rein "egoistische" Gründe aufzuhören, ich wußte auch immer, was ich mir selber damit für einen Gefallen tu aufzuhören. Also ich gebe Trixi schon recht, ganz ureigene Beweggründe sind hilfreich (Du hast sicher auch welche und kannst sie für Dich artikulieren - solltest Du auch tun, mach Dir die auch bewußt und halte auch diese Dir vor Augen!). Aber definitiv wollte ich meinen Kindern nichts vorleben, woran sie selber zugrunde gehen könnten wenn sie es mir gleichtun. Und sie brauchen noch einige Jahre lang eine gesunde starke Mutter, die ihnen hinterherrennen kann, mit ihnen Fußball spielt und fit genug ist, um es mit den zwei Wirbelwinden aufnehmen zu können. So habe ich immer gedacht und tu es heute noch. Und ich denke, auch das hat dazu geführt, daß ich mir immer vor Augen halten konnte, meinen Entzug nicht an ihnen auszulassen, denn sie sind ja mit einer meiner stärksten Beweggründe. Nicht mein einziger, aber einer der gewichtigsten.
Und diese Vorraussetzugen treffen auf Dich auch zu. Also fang einfach mal an mit dem Ausstieg, geh da mal ganz angstfrei ran, und schau was passiert. Vielleicht schaffst Du es ja auch, Deine Kleine mit Deinen Entzugserscheinungen zu verschonen. Zur Not geh mal eine Minute aus dem Zimmer, mach eine Atemübung und sag Dir vor "sie kann nichts dafür, es ist nicht ihre Schuld". Und dann geh wieder rein, schau in ihr Gesicht, sag ja genau, Du bist mir das wert, und drück sie.
Der Entzug währt ja auch nicht ewig und nicht durchgängig gleich stark. Also Du mußt jetzt auch nicht befürchten, daß Du Dich lange Zeit nur zusammenreißen mußt. So ein kleiner Sonnenschein ist ja auch eine prima Ablenkung bei Schmachtern, also vielleicht hat sie dann sogar mehr von Dir als vorher. Dreh den Gedankengang rum, sag nicht, ich will sie nicht damit belasten, sondern sag Dir, ist doch toll, stinke ich nicht mehr, muß ich nicht mehr mitten im Spiel raus zum Rauchen, freut sie sich. Also auch als Mama kriegt man so einen Ausstieg hin, ohne Schaden für die Kinder.
Laß gerne hören, wann Du anfängst und wie es so läuft. Und melde Dich falls Fragen auftauchen. Viel Glück und Erfolg und einen Extraknuddler für Deinen kleinen Sonnenschein aus dem
Miezhaus