Liebe Sara,
ich beglückwünsche Dich zu Deinem Entschluß, das Rauchen aufzugeben, und zolle Dir Respekt zu bereits 28 geschafften Tagen. Du hältst Dich wirklich tapfer.
Als ich Deinen Post gelesen habe, mußte ich an meine eigene Situation denken, meine eigene Motivation, das Rauchen aufzugeben. Diese waren unter anderem meine beiden Kinder, ungefähr im Alter Deines Jungen. Dazu kann ich Dir eine kleine Anekdote erzählen: Etwa drei Wochen, nachdem ich aufgegeben hatte, spielte mir meine Tochter, damals Erstklässlerin, mit einem Stück Brezel vor, sie würde rauchen. Ich war völlig geschockt, hatte ich es ihnen doch immer verheimlicht. Nachfragen ergaben, daß sie es auch nicht bei mir gesehen hätte - aber sie provozierten die Frage, ob ich denn auch einmal geraucht hätte. Und Sara, ich kann Dir nicht sagen, wie froh ich damals war, daß ich sagen konnte: Habe ich leider, aber tu ich nicht mehr, weil es so ziemlich das schlechteste ist was man tun kann. Mir war damals klar, ich darf nie, nie mehr damit anfangen. Und unsere Kinder sind klein, aber nicht blöd, wenn wir heimlich rauchen, bekommen sie das irgendwann raus. Was haben wir ihnen dann vorgelebt? Es ist ok zu rauchen und dabei noch Heimlichkeiten zu haben? Und wenn wir es offen tun, was haben wir dann für einen Ansatz, sie davon zu überzeugen, die Finger davon zu lassen?
Mein stärkster Motor waren meine Kinder. Mir vorzustellen, sie erkranken irgendwann und ich habe daran eine Teilschuld, hat mich über viele Schmachter getragen. Nee, dann lieber die Schmacht. Natürlich haben und brauchen wir auch noch eigene Motive, nicht mehr zu rauchen - welche sind Deine? Mach Dir diese auch klar und halte sie Dir vor Augen. Aber unsere Kinder können uns da eine Menge Durchhaltevermögen geben.
Aber ich glaube, das hast Du auch in Dir, wenn ich Deine Entschlossenheit so lese! Ich denke wie Bine, der Entzug wird sich noch ein Weilchen halten - aber die gute Nachricht ist, daß er nicht ohne Pause gleich schwer bleibt. Er verläuft in Wellen, es gibt da auch einmal Konsolidierungsphasen zum Durchschnaufen. Nutze diese, um zu spüren, wie gut Dir die Rauchfreiheit tut - auch die Vorteile tun das ihre zum Durchhalten, die will man nämlich nicht wieder aufgeben.
Und denkst Du auch daran, Dich dann und wann zu belohnen? Ich mein, Du leistest ja auch etwas, somit ist eine kleine Belohnung hin und wieder völlig angemessen. Also - was magst Du denn gern? Erlaube es Dir mal, es ist hochverdient!
Sara Du machst das hervorragend. Komm her und berichte, wann immer Du magst, und frag, wann immer Du Fragen hast. Viele Grüße und morgen einen guten neuen Rauchfrei-Tag von
Lydia