Hallo Andreas,
Welche positiven Gedanken ich für die rauchfreie Zeit habe?
Da unterscheide ich in zwei Abschnitte: die Zeit, die ich den Rauchstopp nenne, das sind die ersten drei Wochen. Und dann die rauchfreie Zeit, das sind die hoffentlich vielen Wochen danach.
Für den Rauchstopp selbst, also die ersten drei Wochen, hab ich gar keine positiven Gedanken. Ich weiß aus Erfahrung, dass diese Zeit für mich die schwierigste ist, eine reine Quälerei, und nein, ich will hier niemandem Angst machen, ich sage nur, wie ich es bis jetzt empfunden habe.
Für die Zeit danach hoffe ich, und das ist auch meine größte Motivation, ganz simpel gesagt, zuerst auf Freiheit. Dass dieser Zwang zum Rauchen nicht mehr mein Leben bestimmt, was ich denke, was ich fühle, wann ich was mache, wo ich mit wem wie lange meine Zeit verbringe.
Andere Aspekte sind mehr Luft = Atem haben, mehr Ausdauer, mehr Geruch und Geschmack, hellere Zähne, schönere Haut und für mich ganz wichtig: kein Tabakrauch mehr in Wohnung, Klamotten und Haar.
Und zu Deiner Frage nach meiner Strategie :
Damit ich diese ersten drei Wochen überstehe, versuche ich diesmal, mich besser vorzubereiten.
Ich habe das Rauchprotokoll gemacht, was ich vorher noch nicht gemacht hatte. Dabei bin ich ganz schön erschrocken, wie viele Vermeidungs-, Aufschub-, Frust- und Langeweile-Zigaretten dabei sind. Also von wegen, ich rauche gern. Die Genuss-Zigaretten, die ich gerne rauche, und die mir auch das Positive gegeben haben, was ich mir erwartet hatte, sind in der absoluten Unterzahl. Mir das klar zu machen, finde ich für mich sehr wichtig.
Ich habe diesen Abschiedsbrief an die Zigarette noch auf dem Tisch, ist noch nicht fertig.
Ich hab mir Nicotin-Kaugummis und Lutschbonbons gekauft und an verschiedenen Stellen griffbereit verteilt.
Ich bin abgetaucht in meinen Wasichschonlangemalwiedermachenwill-Vorrat und hab mir ein paar Bücher, Handarbeitsprojekte, Rezepte, CDs und DVDs zurecht gelegt.
Ich versuche, mir "Drehbücher ohne Rauch" für Situationen zu geben, in denen ich sonst geraucht hätte.
Ich überlege mir im Voraus, was ich machen kann, wenn mich der Druck nach der Zigarette überfällt.
Ich belese mich, hier und anderswo, und suche nach Tricks, mit denen andere den Suchtdruck klein gekriegt haben, und von denen ich mir vorstellen kann, dass sie auch bei mir funktionieren könnten.
Im Moment bin ich gerade dabei, mir eine "Jieper-Tombola" zu machen. Mit ganz vielen Losen, auf denen Ablenkungsmanöver stehen, damit ich nicht erst nachdenken oder mich entscheiden muss. Ein Bonbon lutschen, Atemübungen machen, PMR, oder sonst was für Aktivitäten, von Putzen und Staubsaugen über Hampelmänner bis Telefonieren. Ach so: ein Jieper ist wohl das, wofür Ihr hier Schmacht sagt. Wenn also der Jieper kommt, dann habe ich einen Griff in die Lostrommel geplant. Oder zwei. Oder drei.
Eine große Belohnung habe ich mir auch schon ausgesucht : wenn ich genug Geld gespart habe, das ich sonst für Zigaretten ausgegeben hätte, dann schenke ich mir einen Laptop.
Dieses Getippsel am Handy ist mir jetzt schon zu mühselig und zu langsam.
Bleibt mir nur zu hoffen, dass ich das Umsetzen auch hinbekomme.
Dass ich durchhalte, diesmal.
Mut und Zuversicht hol ich mir hier.
Danke, dass Ihr Eure Erfolge, Jieper oder Schmachtanfälle und Eure Gedanken und Gefühle teilt.
Liebe Grüße
Fee