Liebe Lonnie,
ich schließe mich Klara an, auch wenn das von dir ersehnte Umlegen des Schalters nicht kommt, du kannst dein Ziel auch so erreichen. Vielleicht wird es mühsamer, aber es ist machbar.
Ich habe 38 Jahre geraucht. Ich habe nie gesagt, ich rauche gern. Denn diesen Satz flüstert einem nur der Nikotinteufel ins Ohr und dessen Sprachrohr wollte ich nie sein. Nein ich war immer ehrlich zu mir selbst und habe gewusst, ich rauche, weil ich nikotinabhängig bin. Allerdings fand ich diese Abhängigkeit immer nicht so schlimm, weil gesellschaftlich grundsätzlich akzeptiert, anders als Alkoholabhängigkeit oder illegale Drogen. Ich fühlte mich auch nicht krank oder beeinträchtigt durch das Rauchen. Ich habe auch nie versucht aufzuhören, öfter mal mit Erfolg reduziert, aber wo das letztlich endet, weiß ja jeder Raucher. Über kurz oder lang ist man wieder da wo man war.
Ich habe in Kürze eine große kieferchirurgische OP und ja, meine Probleme mit Zahngesundheit kommen zu einem erheblichen Teil vom Rauchen. Als der Termin stand, hatte ich schlicht Angst, ich werde es nach der OP nicht schaffen, das Rauchverbot einzuhalten. Deshalb habe ich mich entschlossen, das Rauchen schon vorher aufzugeben. Es war nicht mein eigener Wille, eher im Gegenteil, ich hatte richtige Wut auf die Umstände, die mir sozusagen aufgezwungen haben, nicht mehr zu rauchen.
Da ich mir im Hinblick auf die Zeitschiene keine Fehlversuche erlauben kann, setze ich auf Pflaster mittlere Stärke.
Ich hatte sorgfältig die Tipps hier angeschaut, mir Strategien zur Ablenkung überlegt usw.
Nach den ersten schwierigen Tagen lief es ganz gut, zur Zeit ist es wieder etwas schwieriger. Morgens erfasst mich trotz Pflaster Schwindel, ich bin unruhig, der Puls rast. Im Laufe des Tages wird es besser.
Was lässt mich durchhalten? In meinem Fall ist es die pure Disziplin. Ich weiß, dass das meine Stärke ist! Mir nützt Ablenkung, Belohnung usw. nur bedingt, das Forum hier schon eher. Aber in erster Linie verlasse ich mich auf meine Disziplin!
Im Laufe der letzten drei Wochen hat sich meine Wut und innere Haltung zum Aufhören geändert, vielleicht ist bei mir der Schalter jetzt umgelegt. Inzwischen verstehe ich das Ganze als Chance und bin auch dankbar, dass ich die Gelegenheit für eine gute medizinische Behandlung bekomme, obwohl ich nicht ganz schuldlos an der Situation bin.
Liebe Lonnie, vielleicht zeigt dir meine Geschichte, auch wenn man nicht gleich mit voller Überzeugung dabei ist, es lohnt sich, dem Drang die Stirn zu bieten!
Ich drücke dir die Daumen!
Liebe Grüße Ela