Hallo Zusammen,
ich bin die Caro, bin schon eine Weile im Monatzug Mai dabei. Ich habe für mich gemerkt, dass das Schreiben mir gut tut. Die Zeiten sind für mich gerade mehr als herausfordernd. Aber ich will nicht rauchen. Also dachte ich mir, ich versuch es mal mit meinem eigenen Wohnzimmer. Da kann ich mir die Sachen, die mir so durch den Kopf gehen, von der Seele schreiben, wie eine Art Tagebuch.
Bisschen zu mir: Ich bin 55 Jahre, rauchte seit ich 12 Jahre bin. Ich hab immer wieder mal aufgehört, das längste waren 1 2/2 Jahre. Wie ich das hingekriegt habe, das war 2017, ist mir heute ein Rätsel. Ich hatte damals noch einen kettenrauchenden Freund. Jetzt bin ich Single. Da sollte es mir doch einfacher fallen.
Wenn ich aufgehört habe, ist es mir meist die ersten 1 bis 2 Wochen sehr gut gegangen. Ich finde es regelrecht einfach. Und dann plötzlich geht es los. Ich habe richtigen innerlichen Stress. Ich kann nicht mehr entspannen, ich habe einen Druck auf der Brust, einen Kloß im Hals und wenn es ganz schlimm ist, könnt ich auch nur noch weinen.
Im Februar diesen Jahres habe ich meine jüngere Schwester verloren. Sie hatte COPD im Endstadium. Mit einem Infekt wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert. Es war alles sehr schlimm. Ich habe sie, als man die Maschinen abgeschaltet hat, bis zum Schluss begleitet. Die Bilder werde ich wohl nie mehr aus meinem Kopf bekommen.
Meine Mama ist auch schwer lungenkrank, hängt am Sauerstoff und kann sich kaum mehr bewegen, ohne sofort schwere Atemnot zu haben.
Jetzt im Moment kommt das alles hoch. Mein kleines Nikotinkasperle zieht gerade sämtliche Register und versucht mir das Leben schwer zu machen.
Da ich selbst auch schon unter COPD leide, ist es auf jeden Fall klar für mich: Ich will und darf nicht mehr rauchen. Ich will es schaffen. Ich will leben.
Eigentlich ist es schon unglaublich. Ich kann es nicht fassen, dass ich ernsthaft in Erwägung ziehe, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Manchmal kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen und in der Arbeit mich nicht mehr richtig konzentrieren. Wie dumm von mir.
Ich gehe täglich mind. 10.000 Schritte seit meinem Rauchstopp am 16.05.2024, ich lese viel, ich lenke mich sehr viel ab. Das mit dem Entspannen macht mir noch echte Probleme. Hab schon so viel ausprobiert, aber das richtige noch nicht gefunden.
Aber: Ich mach weiter! Das wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffe !!!!
Ich würd mich freuen, wenn mich der ein oder andere in meinem Wohnzimmer besucht.
Liebe Grüße
Caro :flower: