Liebe Rica,
lieber Marchaus,
Marchaus´ ausgezeichneter Antwort auf Deine Frage möchte ich nur eine kleine Ergänzung hinzufügen: Ich gehöre zu den Nicht-mehr-Rauchern, die in ihrer Vergangenheit (also vor Jahrzehnten) nach monatelanger Abstinenz durch eine einzige Zigarette wieder "voll drauf" waren - erste Kippe schmeckte nicht, zweite schmeckte nicht, nach der dritten kaufte ich mir meine eigene Schachtel. Also gibt´s für mich nur eins: "Ich brauche nur die nächste nicht zu rauchen..."
Marchaus ist offenkundig in der Lage, nach einem Kumpelabend mit Kippe zu sagen: "S*** happens, ich rauche jetzt nicht weiter!" Dieser Weg ist bestimmt um einiges schwerer, denn Du mußt immer wieder die volle Willenskraft aufbringen, um stets aufs Neue NEIN! zu sagen - und die Höhe Deiner eigenen Suchtdisposition in puncto Nikotin ist ein wesentlicher weiterer Faktor. Und die Gefahr, dass Du eines Morgens einfach weiter rauchst, weil Du Dich innerlich abqualifizierst ("Das schaffst du doch sowieso nie!" ), ist ziemlich hoch...
Wenn Du ein Jahr lang nicht geraucht hast, wird Dich die BZgA bitten, einen Fragebogen auszufüllen, der sich mit Deinen Rauchgewohnheiten beschäftigt - dieser Katalog enthält auch die Frage, wann Du Deine letzte Zigarette geraucht hast: Vor einem Jahr - einem/mehreren Monaten/Wochen/Tagen... Du siehst, worauf ich hinaus möchte? Jeder weiß, dass es Ausrutscher geben kann. Jeder weiß, dass zwischen Ausrutscher und Rückfall Welten liegen. Jeder weiß, dass Dich der Rückfall gnadenlos vor Deinen Anfang zurückkatapultiert.
Ich hab´s mir einfach gemacht, denn dadurch, dass ich der quälenden Frage, ob ich jetzt, später, morgen, nächste Woche oder überhaupt eine rauche, den kategorischen Satz: "Nein, im Moment möchte ich nicht rauchen!" entgegengestellt habe, habe ich das Rauchen der nächsten Zigarette, die mich wieder in die Sucht zurückgeworfen hätte, vermieden, und bin einfach geradeaus weiter gegangen - der Weg mit Ausrutschern ist nicht nur extrem gefährlich, er ist auch extrem schmerzhaft, denn die in Dir schlummernde Sucht wird dadurch wieder topaktuell; Spitzer meint mit "Zurück auf Null", dass der gesamte Entzug von vorne beginnt. Und ich gehöre eben zu den Menschen, die weniger Schmerzen vorziehen...
Liebe Grüße und allen alles Gute für einen schmacht-freien neuen Tag, Brigitte