Hallo Manu,
ich freu mich daß Du da bist, egal ob nach zwei Jahren oder warum auch immer. Willkommen! Sind wir uns damals vielleicht schon mal begegnet? Ich hieß damals noch Miezhaus und habe im Mai vor zwei Jahren aufgehört? Hattest Du damals den Absprung schon gewagt oder noch gar nicht? Nur für mich und rein interessehalber, denn wichtig ist eigentlich nur:
Jetzt bist Du hier und bringst schon eine Woche mit. Hierzu erstmal meine Anerkennung, denn die ersten Tage können schon fies sein! Aber die hast Du schon mal in der Tasche. Gut gemacht!
Der Entzug ist wirklich eine einschneidende, umwälzende Veränderung. Das betrifft sowohl den Körper als auch den Geist. Und mit sieben rauchfreien Tagen - sie sind zweifelsohne schon eine schöne Leistung, auf die man aufbauen kann!, aber mit einer Woche laboriert man schon noch an den körperlichen Folgen herum. Das erklärt sicher auch Deinen merkwürdigen Schlaf-Wach-Rhythmus. Das reguliert sich aber wieder ein. Wenn Du das Bedürfnis hast zu schlafen, dann gönne es Dir gerne. Kommst Du denn klar mit dem Schlafrhythmus oder fühlst Du Dich tagsüber beeinträchtigt? Zum Wassertrinken hätte ich Dich auch animiert, schön wenn Du das selber schon im Auge hast!
Nun ja, und an den psychischen Entzugserscheinungen kann man schon mal ein wenig länger rumdoktern, das hast Du ja sicher auch schon mal gehört bzw. gemerkt. Und Du bist wirklich nicht allein mit Deinen sensiblen Empfindungen und der Trauer, von der Du schreibst. Manche fühlen sich auch angriffslustig, andere antriebslos, also da gibt es alle möglichen Befindlichkeiten. Man muß sie annehmen, wie sie einen treffen - aber man darf sie sich auch zugestehen. Versuche doch Deinen Blick nach vorne zu richten auf das, was Du für den Rauchstopp bekommst. Deine Freiheit, Deine Gesundheit, mehr Geld in der Börse. Feine Haut. Feinen Duft. Besseren Geruchssinn. Was fällt Dir noch ein?
Manchen hilft es, die Vorteile und die persönlichen Highlights am Rauchstopp auf Kärtchen zu schreiben und dann diese immer wieder anzuschauen. Oder auch auf Postits in der Wohnung zu verteilen. Diese kann man der Trauer dann schwarz auf weiß vor die Nase halten - das kann der Motivation schon sehr zuträglich sein. Wäre das vielleicht was für Dich?
Laß Dich übrigens nicht von der Sucht beirren. Klar versucht Dir die Sucht einzureden, Du könntest schon mal eine rauchen, eine würde Dir nichts machen, hinterher ginge es Dir besser, keiner würde es merken (stimmt nicht - Du würdest es merken und Dich hinterher nur ärgern) etc.pp. Klar versucht sie Dich rumzukriegen - es geht schließlich um ihr Überleben! Bitte fall da nicht drauf rein. Egal wie schlimm der Schmachtanfall auch ist: Es wird Dir nichts geschehen, wenn Du nicht rauchst. Außer daß Du mit jeder ausgestandenen Schmacht stärker wirst. Und Deinem Ziel, der Rauchfreiheit, ein Stückchen näher bist.
Es wird besser Manu. Das Befinden wird sich wieder einpendeln, der Schlaf auch, die Schmacht auch. Es wird vorbeigehen. Und bis dahin komm doch jederzeit her und tausche Dich aus. Ich fand es leichter, es nicht allein aushalten zu müssen. Vielleicht hilft Dir der Austausch ja auch.
Ich wünsche Dir in jedem Fall viel Erfolg! Hoffe bald wieder von Dir zu lesen, wenn Du Zeit und Lust hast. Bis dahin viele Grüße von
Lydia