Liebe Brita, lieber Hans,
herzlich gegrüßt seid ihr mir! :wink:
Obwohl ich vorgestern und gestern nichts geschrieben habe, so habe ich stets eure Antworten gelesen und mich über sie sehr gefreut. Vielen Dank dafür!
:flower:
Liebe Brita, deine Geschichte klingt nach einem sehr steinigen Weg. Ich ziehe vor dir den Hut! Weswegen bist du ursprünglich im Krankenhaus gewesen? Das Starterpaket habe ich mir bei dem Aufhörversuch vor zwei Jahren bestellt, es hat mir auch sehr geholfen. Das war auch der Versuch, an dem ich am längsten durchgehalten habe.
Der Kalender ist ziemlich witzig :wink: Wie geht es dir momentan? Fällt es dir momentan leicht oder hast du gerade eine schwierigere Zeit? Falls dem so ist, sende ich dir hiermit ganz viel Stärke rüber, dass du dein Ziel erreichst!
Lieber Hans, ich sehe gerade dass du schon viel mehr als zwei Jahre rauchfrei bist. Dafür möchte ich dir auch sehr gerne gratulieren :-) ! Wie kommt es, dass du hier immernoch in der Community verweilst? Ist es, weil du manchmal noch von plötzlichen Schmacht-Attacken heimgesucht wirst und hier Hilfe bekommst, oder möchtest du ausschließlich etwas zurückgeben und anderen Menschen helfen?
Bei deinen Zeilen zum Thema Essen speziell über "Pr..en" musste ich sehr schmunzeln :wink:
Danke auch für das Raussuchen des Zauberspruchs, vielleicht bin ich ja nun gegen das Laster immun? :D
Nun ja, ich wollte mich wie gesagt nur einmal schnell melden.
Bedankt habe ich mich schon, nun folgt ein Bericht der vergangenen Tage:
Ich beginne gerade meinen 6. alkohol- und rauchfreien Tag.
[b]Was mir hilft:[/b]
Zum Schutz der konsequenten Bewahrung meines Vorhabens zur Umstellung der lasterreichen Gewohnheiten habe ich es mir erlaubt, euren Rat zu folgen und mir für die erste Zeit [b]Ruhe einzuräumen[/b], das heißt: die [b]Abschottung vor Verantwortung und Stress[/b]. Persönlich bei mir heißt es: der Besuch meiner Eltern; damit verbunden: das kurzzeitige Abwenden von der Arbeit, vom Studium, von den rauch- und trinkfreudigen Freunden, letztendlich spielt auch der Ortswechsel an sich, also von einer Groß- zu einer Kleinstadt, ein wenig bei der Auskostung der Ruhe mit hinein.
Zudem ist momentan die [b]Bewegung[/b] mein hilfreichster Freund. Gestern habe ich mich für eine Stunde aufs Fahrrad gesetzt, vorgestern bin ich ganze 7 Stunden gewandert.
[b]Was mich noch einschränkt:[/b]
[list]
[*] allgemein leichte Unruhe und Anspannung
[*] größerer Appetit als zuvor
[*] plötzliche, starke Verlangen nach Zigaretten meist am Abend
[*] Einschlafprobleme (zudem fühlt sich die Nacht nicht vollkommen erholsam an)
[*] Angst vor dem plötzlichen Einknicken. Gerade in gemeinschaftlicher Runde
[/list]
[b]Was sich bereits von den Entzugssymptomen verbessert hat:[/b]
[list]
[*] Ich bin nicht mehr gereizt, selbst wenn mich jemand zu dem Zeitpunkt eines starken Verlangens anspricht.
[*] Die Nächte werden ein wenig entspannter.
[*] Die anfänglichen Gedanken, dass ich mir mit dem Versuch des Aufhörens etwas vormache und es sowieso nicht durchhalten kann, weil die Genüße viel zu stark in der Gesellschaft verwoben sind, werden seltener und leiser. [color=orange]Frage an dieser Stelle: Habt ihr Freunde als Vorbilder, die ihren Spaß abends in einer geselligen Runde stets ohne Alkohol oder Tabak (oder sonstigen Drogen) haben? Ich leider nicht![/color]
[/list]
[b]Welche Vorzüge ich vom Aufhören bereits merke:[/b]
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[*] Ich kann [b]besser durchatmen[/b]. Das ist zum einen befreiend im Sinne des einfacheren Atmens, dadurch aber auch psychisch.
[*] Meine [b]Haut[/b] sieht bereits viel [b]frischer[/b] aus, die Augenringe sind weg. Von Freunden habe ich bereits Komplimente bekommen. Ob das am Rauch- oder Alkoholentzug liegt, oder am Sport, oder an der Kombination, kann ich leider nicht entscheiden. Für mich ist es nur erstaunlich, dass sich die Haut anscheinend sehr rasch regeneriert!
[*] Ich rieche und schmecke wieder viel besser. Eine schöne Belohnung, die schon so schnell eintritt!
[/list]
[b]Was meine nächste Herausforderung sein wird:[/b]
Ich werde am kommenden Wochenende einen guten Freund besuchen, mit dem ich meist den Abend verbrachte, indem wir viel erzählten, viel lachten, viel tranken und viel rauchten. Wie werde ich nun die Zeit mit ihm genießen?
Hoffentlich durch viel erzählen und viel lachen mit viel Wasser :)
Noch eine Schlussbemerkung:
Ich glaube sehr, dass die gedankliche Auseinandersetzung mit der Thematik meine Chancen stark erhöht, rauchfrei zu bleiben. Daher bin ich sehr froh über Aufklärungsportale wie Rauchfrei-Info. Das möchte ich am folgenden Beispiel begründen:
Ich lerne, [b]kritischer über die Sucht zu denken[/b]. Besonders dankbar bin ich über den 5. Tagestipp von rauchfrei-info. Mit meinen eigenen Worten: Bis dato habe ich meine Meinung nicht hinterfragt, dass Zigaretten an sich das Potential haben, mich zu entspannen, mir die Möglichkeit des vergnügten, abendlichen Philosophierens bieten, mir in wichtigen Situationen Konzentration geben und schließlich auch erst ermöglichen, mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen.
Was ist aber, wenn sich das gar nicht als Kausalität erweist (Rauchen verursacht die Entspannungsmöglichkeit) sondern als Korrelation? Mit letzterem meine ich:
Sehr wahrscheinlich ist es, dass ich mich schon entspannen und mich beispielsweise vorher auch auf fremde Menschen einlassen konnte, bevor ich mit dem Rauchen angefangen habe.
Nun rauche ich seit gut acht Jahren, das heißt, dass ich - entspannt geschätzt - an mindestens 2200 der 2922 Tage geraucht habe. In diesem sehr großen Zeitraum habe ich die obigen Situationen mit dem Rauchen verbunden. Daher erscheint es mir acht Jahre später so, als sei die Zigarette der brilliante Erfinder der Entspannung.
Tatsächlich ist es nun meine Aufgabe, diese Assoziation der Zigarette mit den Situationen wieder zu brechen, indem ich sie weiterhin erlebe, doch schlichtweg ohne Glimmstängel.
Für mich ist die Erkenntnis unglaublich wichtig. Es zerstört die unberechtigte Allheilmittelfunktion der Zigarette.
Habt einen schönen Dienstag.
Liebe Grüße