Guten Morgen,
es ist für meine Verhältnisse wirklich noch frühester Morgen, kann nicht schlafen, denke ständig an die Qualmerei, da schreib ich mir den Frust doch lieber von der Seele.
Um das ganze mal ins Positive zu drehen, versuche ich mich an Situationen zu erinnern, die ich als Raucher erlebt habe und auf die ich nicht besonders stolz ist.
Ich fand es ja schon abartig mitten in der Nacht zur Tankstelle zu fahren, wenn die Zigaretten alle waren - gemacht habe ich es trotzdem.
Als Raucherlehrling, so mit 12, 13 Jahren habe ich meinen Vater beklaut, der ließ seine Zigaretten immer in der Jackentasche, wenn man nicht zu dreist war und sich mit ein zwei Beutestücken begnügte, war die Gefahr entdeckt zu werden, gering. Erstaunlicher Weise habe ich das damals nicht als Unrecht empfunden.
Tja, was war noch peinlich? Klar, das Suchen nach "langen Kippen" im Aschenbecher oder, noch schlimmer, im Müll oder auf der Straße, wenn mal kein Geld für neue Zigaretten da war. Hab ich gemacht, und die gefundenen auch geraucht.
Wer richtig abhängig ist, macht eigentlich alles, um wieder rauchen zu können. Ich hatte ständig Angst, dass keine Zigaretten verfügbar sind und habe auf Vorrat gekauft. Bei den Glimmstängeln hörte bei mir die Freundschaft auf. Klar gibt man mal eine ab, aber wehe wenn es knapp wird. Von wegen die letzten Zigaretten miteinander teilen, ich hab da schon mal meinen Vorrat vor den Kumpels versteckt und heimlich geraucht.
So, das Aufzuschreiben war klasse! Jetzt weiß ich wieder, warum ich nicht mehr süchtig sein will - Weil ich die Kontrolle über mein Leben zurück haben möchte.
Euch allen einen schönen Donnerstag wünscht
Hagen