Hallo ihr Lieben,
nun hab ich es geschafft mich hier anzumelden. Seit 9 Tagen bin ich also rauchfrei. Manchmal bin ich mir nicht sicher,
ob ich das gut oder schlecht finden soll. Die Emotionen schwanken zwischen *ich fühl mich so super, mir kann keiner was* über *naja, schau mer mal was kommt, aber toll find ichs nicht* bis *quatsch mich nicht an wenn dir dein Leben lieb ist*. Aber das kennt glaube ich jeder von euch:lol: Aber das Leben geht Tag für Tag weiter (zu meinem Erstaunen auch ohne Qualm) und ich kuck einfach was kommt.
Jetzt mal kurz zu meiner "Raucherkarriere".
Angefangen hab ich im zarten alter von 14. Und warum? Weil das eine bescheidene Zeit voller Hormone is und mein Kopf sich gedacht hat das der Typ aus der letzten Schulbank ja sowas von toll ist und es super wäre wenn ich auch mit zum heimlichen Rauchen könnte um ihn besser kennenzulernen und er sich dann so ja sicher in mich verknallt.
Ende der Geschichte: es kam natürlich alles anders und das einzige was bei mir blieb waren die Zigaretten.
Von da an wurden sie mein ständiger Begleiter. Von der stressigen Ausbildung über beendete Beziehungen, aber auch in fröhlichen Momenten wie Hochzeiten usw.... sie waren einfach das und ich wollte sie auch nicht hergeben. Ich hatte auch immer diese Allround-Ausrede im Kopf: wenn ich will kann ich ja von jetzt auf gleich aufhören ohne das es mir was ausmacht, aber ich will nicht.
Etliche Jahre später lernte ich meinen jetzigen Verlobten kennen. Alles war super, wir waren glücklich, besser konnte es nicht sein. Bis ich seinen Vater kennenlernte (er war ebenfalls hier im Forum). Er litt an COPD, dass Sauerstoffgerät sein ständiger Begleiter. Das war das erste Mal wo ich dachte, warum rauchst du eigentlich? Kurz danach hab ich den ersten Befreiungsversuch gestartet. Der ging ganze 3-4 Monate gut und dann hing ich wieder an der Kippe. Bis vor 2 Jahren, 1Monat und 2 Tagen hab ich es dann nicht mehr probiert. Dann starb mein Schwiegervater. Von da an nahm ich mir immer wieder vor aufzuhören. Aber , wie ich im nachhinein denke, nicht ernst genug. Immer wieder wenn mir gesagt wurde "du stinkst" hab ich es wieder halbherzig probiert, "upps gescheitert dann rauch ich halt weiter" und so ging es bis vor 9 tagen. In meine jetzige rauchfrei-Situation schlitterte ich einfach so rein. Ich wollte meinen Jetzt-Nichtraucher-Freunden und meinem Schatz eigentlich nur mal mitteilen das ich den ganzen Nachmittag und Abend nicht vor die Tür bin zum Rauchen. Sie waren verwundert und fanden es toll. Und, warum auch immer, habe ich seitdem keine Zigarette mehr angefasst.
Gestern kam ich dann auf die Idee hier mal zu lesen was mein Schwiegervater hier so die ganze Zeit getan hat. Ich habe stundenlang gesucht und gelesen. Irgendwann saß ich heulend am Computer. Trotz seiner Krankheit hat er gegen die Sucht und die Krankheit gekämpft, niemals den Kopf in den Sand gesteckt und sovielen hier geholfen bis zum Ende.
Große Fußsstapfen die ich nie ausfüllen werde.
Aber ich werde wenigstens einen Teil von seinem Weg gehen und versuchen die Sucht zu bekämpfen.
Und ich hoffe das ich hier Mitkämpfer finden werde.
Bis Bald:wink:
Kathrin