Hallo Tine,
glaube es ruhig und nimm es an, es ist Deine Leistung, yayyyy! Du machst das echt gut. Ach Du, und selbst wenn Dich jemand sähe! Was ist blöder, sich aus einem brennenden Röhrchen giftiges und stinkendes Zeug inhalieren oder aus einem sauberen leeren Röhrchen frische Luft inhalieren? Ausschauen tut das eine nicht blöder als das andere. Dann lieber das saubere Röhrchen, oder? Soooooo! darfst Du es sehen.
Und jaaaa, natürlich ist das toll Tine, ganz großes Lob für's Durchhalten, schon fünf Tage lang! Du weißt doch noch um die Belohnungsphilosophie? Wann und womit belohnst Du Dich denn? Hast Du Dir schon was überlegt, so als Aussicht auf einen von Dir gewählten Meilenstein? Oder natürlich, wenn es mal wieder ganz derbe kommen sollte (was ich Dir natürlich nicht wünsche, und was aber ja auch nicht unbedingt sein muß, eine Entwöhnung kann ja auch mal stressfreier verlaufen)? Was würde Dir eine Freude machen - manchmal macht es ja schon Freude, darüber zu sinnieren...
Kämpfen ist so ein hartes Wort... Kämpfen kostet Kraft, und da gibt es immer auch einen Verlierer (und der willst Du ja auch nicht sein)... deshalb möchte ich die Entwöhnung eigentlich nicht zwingend mit einem Kampf vergleichen. Ich denke es ist eher ein Kontrollieren. Der kontrollierende Teil, das bist Du! Du hast die Oberhand, und gut, ok, das ist am Anfang nicht immer einfach, aber Du brauchst sie Dir nicht aus der Hand nehmen lassen, egal, was Dir die Sucht einflüstert! Du hast jederzeit die Freiheit, Nein zu sagen, und Dir die Kontrolle nicht wegnehmen zu lassen. Und das kannst Du, das weißt Du. Akzeptiere, daß Dich vielleicht noch ein wenig Schmacht begleiten kann - aber die kannst Du aussitzen, mit der mußt Du nicht kämpfen, die läßt nämlich innerhalb einer gewissen Zeit von selber nach. Magst Du es nicht lieber so für Dich verbuchen? Klingt nicht so anstrengend und unwägbar wie kämpfen, ist es auch nicht.
Und denke ruhig auch daran, daß Du ja nicht die ganze Entwöhnung auf einmal wuppen mußt, sondern das geht Tag für Tag. Heute rauchst Du nicht - das ist überschaubar, richtig? Über morgen, nächste Woche, wie lange das noch dauert, machst Du Dir dabei gar keine Gedanken. Nur heute, da rauchst Du nicht. Das ist zu schaffen stimmt`s Tine? Ein Tag geht allemal oder? Noch eine Denke, die geeignet ist, dem Unternehmen Rauchfrei viel von seiner Macht und seinem Schrecken zu nehmen, meinst Du kannst damit auch was für Dich anfangen?
Ich kann Dich echt verstehen, die Zeit zwischen meinen beiden Rauchfreikarrieren schien ich auch alles vergessen zu haben, was mir die Rauchfreiheit gegeben hat, bzw. brauchte vielleicht erst wieder die Erfahrung, was mir das Gequalme alles wieder wegnehmen kann. Und dennoch versuchte ich zu verleugnen, daß es vom Rauchen kommt. Daß ich mir im Spiegel beim Altern zuschauen kann mit Anfang 40. Daß ich beim Fussballspielen Herzstechen bekomme. Man vergißt und verdrängt und lügt sich in die Tasche, es ist so unglaublich, wie diese blöde Sucht die Ratio untergräbt. Nee hör mal. Das lassen wir nicht nochmal mit uns machen oder? Wir behalten unser Leben und teilen es nicht mit so einer zerstörerischen Sucht, basta. Hugh ich habe gesprochen!
Also Deal steht Tine? Heute rauchen wir nicht! Und der Tag ist fast geschafft - wieder einer, an dem Du Dir erfolgreich die Herrschaft über Dein Leben zurückeroberst. Dafür sämtliche Daumen hoch von
der Miez
Lydia