Guten Abend miteinander,
Alan Carr habe ich vor Jahren auch mal gelesen und dabei und danach fröhlich weitergequalmt. Allerdings denke ich, es lag nicht an Carr, sondern an mir.
Mit den Gewohnheiten ist es schon schwieriger. Bei über 40 Zigaretten am Tag (minus ein paar Stunden Schlaf) komme ich auf circa alle 20 Minuten eine Zigarette. Also -- und so war es ja auch -- habe ich bei jeder (!!!) Gelegenheit geraucht. Es gibt nicht die paar Schlüsselreize, die jetzt neu zu belegen wären mit etwas anderem.
Für mich bedeutet das, daß es ganz einfach und schwierig zugleich ist: Alle Schlüsselgelegenheiten so lassen wie sie sind, nur halt ohne Rauch erleben.
Vielleicht sollte ich einen eigenen Begriff dafür finden: die neue [b][i]Singularität[/i][/b] zum Beispiel. Ab heute ist Kaffee trinken eben Kaffee trinken, Zähne putzen ist Zähne putzen, Pause vom Bildschirm ist Pause vom Bildschirm, Auto oder Motorrad fahren ist Auto oder Motorrad fahren. Selbst so profane Dinge wie Essen, Schlafen, Waschen, Tö werden schlicht zu Essen, Schlafen, Waschen, Tö.
Ich muß lernen, diese Tätigkeiten als Wert zu betrachten, nicht als Mittel und Gelegenheit, meinen Nikotinspiegel anzupassen.
So alles beim alten zu lassen ist dennoch nicht das Ziel.
Ich rechne mal: 40 Zigaretten à fünf Minuten sind fast dreieinhalb Stunden gewonnene Lebenszeit (plus die Zeit der Beschaffung und des Zeitverlustes, der durch die Unterbrechung jedweder Tätigkeit entsteht) -- und das [b][i]jeden Tag![/i]
[/b]
Was mache ich in der Zeit? Bekomme ich sie zusammengezogen, um sie wirklich zu haben und dann sinnvoll einzusetzen?
Ich denke, zumindest täglich zu überlegen, was ich heute mit den dreieinhalb Stunden getan habe. Das könnte den Blick auf den unmittelbaren Gewinn des Nichtrauchens lenken anstatt auf nicht gerauchte Zigaretten, Entzugserscheinungen, merkwürdige Gefühle in der Bauchgegend etc.
Nun, heute habe ich die Zeit genutzt, hier zu lesen und zu schreiben und werde jetzt noch einen Abendspaziergang machen. Das ist gut.
Gibt es weitere Ideen?
Dank und Gruß an alle, die hier unterstützen.
Es ist schön zu wissen, daß alle hier -- zwar individuell -- die gleichen guten Wege gehen.
Simon