Sorry, dieser Text ist von nikNok, ich will ihn nur nicht verlieren, deswegen habe ich ihn frecherweise kopiert und speichere ihn bei mir. Ich hoffe, das ist nur Mundraub und kein Verstoß gegen Copyright :oops:
Hi,
ich bin ja wirklich kaum noch hier im Forum unterwegs, zufällig heute seit langem
mal wieder. Die Überschrift deines threads hat mich neugierig gemacht und so möchte
ich dir kurz ein paar Zeilen da lassen, da ich mich seinerzeit auch sehr intensiv mit
der Funktion von Drogen, mit der Entstehung von Sucht und Abhängigkeit beschäftigt
habe.
Zunächst zu deiner Überschrift: Das Wort ODER ist falsch gewählt es muss UND heissen!
Rauchen ist Sucht UND Verhalten. Wobei Sucht für rauchende Raucher auch wieder nicht
ganz richtig ist, süchtig bleibst du dein ganzes Restleben, als Konsument bist du abhängig.
Wenn du nicht richtig funktionierst ohne die Droge und sich den Leben im wesentlichen
auf den Kreislauf Suchtdruck, Beschaffung und Konsum ausrichtet, spricht man von Abhängigkeit.
Ob es einem gefällt oder nicht!
Diese entsteht dadurch, dass Nikotin die Produktion von Botenstoffen und Glückshormonen anregt.
Dadurch entsteht zu Beginn dieser Rausch, das "high-sein"! Gefühl. Nun kann das Gehirn aber
nicht mit dieser ständigen Überflutung richtig funktionieren und erhöht daher die Anzahl der
Rezeptoren für diese Botenstoffe so lange, bis der Pegel an jedem dieser Rezeptoren wieder passt.
Das heißt, rauchende Raucher funktionieren genau so wie nichtrauchende Nichtraucher!
So lange der Nikotinpegel stimmt. Fällt dieser ab, kommt es zum körperlichen Entzug, du wirst
traurig, gereizt, agressiv, schlaflos, denn du hast Glücksmangel. Das geht aber relativ schnell
vorbei, denn das Hirn bildet nach kurzer Zeit des Mangels die Anzahl dieser Rezeptoren eben wieder
zurück.
Ist dies überstanden, wird es gefährlich. Vorher war es anstrengnd, es hat dich gefordert, dir
viel abverlangt (möglicherweise, also ich habe gelitten wie ein Hund die erste Zeit), deine
komplette Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert. Und nun entsteht eine seltsame Leere, du
weisst nicht so Recht, was tun! Mit deiner Zeit! Deine über Jahrzehnte durch die Kippe geprägten
Verhaltensmuster taugen nicht mehr für das neue Leben. Sie steht dir nicht mehr bei, tröstet nicht mehr,
beruhigt dicht mehr, hilft nicht mehr beim feiern... Rituale wie die Zigarette nach dem Frühstück,
zum Bierchen, nach dem Essen, dem Sex, sind einfach weg. Das ist die zweite schwierige Phase, in der es
gilt, das Leben neu auszurichten, neuen Muster zu etablieren, zu "verlernen" wie es mit Kippe war.
Das kann ne Weile dauern, aber auch das ist machbar.
Nur, unschuldig wirst du nicht mehr und das ist eine weitere unschöne Tatsache. Das Gehirn bildet
ein sogenanntes Suchtgedächtnis aus, so dass oft schon der Konsum einer einziger Zigarette auch nach
Jahren wieder in den Teufelskreis zurückführen kann.
ich würde dir das e-book "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer empfehlen, das gibt es
kostenlos irgendwo zum download. Das erklärt fundiert und nüchtern die Zusammenhänge. Mit
hat es geholfen, und zwar sehr.
Ich wünsch dir und allen anderen, die gerade am Anfang sind mit dem Aufhören, gutes Gelingen, immer
schön stur bleiben, das wird schon ....