22.03.2021
18:04 Uhr
Die Auseinandersetzung mit meiner Frau war heute zu heftig!!! Ich habe immer nur rausgehört "Du bist schuld! Du bist schuld! Du bist schuld!" Wie viel davon nur meine Wahrnehmung war, weiss ich nicht. Sicher ist es auch ein Teil in mir selbst, der sagt: "Du bist schuld!" Aber es kam z.B. auch die Aussage: "Wegen deiner Scheiss Krankheit (Depression, Angstzustände) bin ich jetzt auch kaputt. Immer geht's nur um deine Krankheit." (Womit sie vielleicht gar nicht mal so unrecht hat.) Ich bin jetzt seit drei Tagen, seitdem das Thema Trennung im Raum steht, ständig im Panik-Modus: Heulen, Zittern, Hyperventilieren. Bin ich denn wirklich so unerträglich, als Ehemann ein Versager? Tatsache ist, dass ich mich seit den Therapien noch mehr zurückziehe, Tatsache ist auch, dass es nicht unbedingt Liebe ist, was mich mit meiner Frau verbindet, und Tatsache ist auch, dass ich emotional recht distanziert bin. Wie ich unten schon geschrieben habe, ist der Grundkonflikt der, dass meine Frau es eher laut und lebendig und viele Leute braucht, während ich in meiner Freizeit lieber meine Ruhe haben und was für mich tuen will. Gerade nach den Therapien geht es hier um "Selbstfuersorge versus Egoismus". Wenn ich mein Leben so gestalte, dass ich gut mit mir klar komme, auf meine Bedürfnisse achte, ist es in den Augen meiner Frau Egoismus. Am Ende der Reha hatte ich schon die Befürchtung, dass meine Frau nicht mit dem Mensch klar kommt, der ich durch die Therapien geworden bin. Die Vernunft würde sagen, besser, wir gehen getrennte Wege. Aber nach über 30 Jahren Ehe, in unserem Alter ...
Ich möchte jetzt nicht unbedingt Antworten von euch oder Trost. Ich hab das hauptsachlich geschrieben, weil ich mir dann doch eine Cigarrilo angezündet, nach ein paar Zügen aber gedacht habe, lieber schreiben, als rauchen.
Ich habe Angst vor dem, was auf mich zukommt.