[quote="turmalin"]
Mich jedoch schmerzt deine Aussage, da sie den Blickwinkel von mir und vielen anderen Menschen nicht mit in Betracht zieht. Auch ich versuche so gut es mir, mit meinen Möglichkeiten gelingt, die Sachebene zu erhalten, doch was meine Kollegen und ich zur Zeit leisten und täglich verarbeiten müssen, in der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Pandemie, im Dienst am Menschen, ist immer wieder auf der Gefühlsebene. Ich möchte hier nicht beschreiben mit welchen Schicksalen ich täglich konfrontiert bin und was ich verarbeite, doch mir ist es wichtig, dass ich dir wiederspiegle, dass es sich für mich, wie ein Schlag ins Gesicht von allen Menschen, die direkt mit und an anderen Menschen arbeiten, anfühlt. Ebenso für Menschen, die Menschen verloren haben. Sterben in Zeiten von Covid ist eine "andere Art von der Welt zu gehen", Abschied nehmen ebenfalls. Was dies mit Menschen macht werden wir noch sehen..........
Ich bin schon lange im Beruf, es bedarf keiner Lobhudelei, ich habe bereits viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet, dies mache ich mit Herz und bei der Begleitung eines Menschen ist Sachlichkeit nur zu einem gewissen Grad angezeigt. Menschen in dieser Schlagzahl und unter diesen Umständen (auch personellen, denn das Personal erkrankt auch und die Kollegen arbeiten mit oft mit der Angst selbst zu erkranken und zudem im Dauerdienst) sterben zu sehen, da muss meine Seele mitkommen und daran arbeite ich täglich, genau wie die Kollegen an meiner Seite.......
ENTSCHULDIGT BITTE, DASS ICH DIES AUF DIESER SEITE POSTE......... Ulrike
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Hallo Ulrike!!
als examinierte Kollege,der 25 Jahre in diesem Beruf und in den verschiedensten Fachabteilungen gearbeitet hat, danke ich dir sehr für diesen Beitrag, der zwar schon etwas älter ist, aber inhaltlich nach wie vor aktuell.
Ich habe noch Kontakt zu einigen Kollegen, die mir von ihren momentanen Erfahrungen auf der Intensivstation berichten und ich habe den höchsten Respekt vor allen Kollegen, die sich diesen Zeiten der Pandemie,den besonders schwierigen Herausforderungen stellen und Patienten/Menschen und Angehörige auf ihrem Weg begleiten!!
Es bedarf keiner Entschuldigung, sondern dein Beitrag ist an dieser Stelle angebracht und notwendig!!
Du hast auf einen Beitrag reagiert, der außer seiner eigenen erschreckend beschränkten Sichtweise, nichts vermittelt, was dich schmerzen oder dir persönlich Kummer bereiten sollte, sondern sei gewiss: der Großteil aller Menschen mit Geist und Herz, weiß, was ihr im Gesundheitswesen tagtäglich, neben der Pflicht,auch an emotionaler Arbeit leistet und darauf könnt ihr stolz sein!!
Vielen Dank!!
:weihnachtskerze: