Hallo Peter,
ja die drei bis fünf Wochen sind keine Unbekannten. Allen Carr, der das Buch "Endlich Nichtraucher" geschrieben hat, hat drei Entzugsphasen definiert: Drei Tage, drei Wochen, drei Monate. Drei Tage für die reine Entgiftung, drei Wochen für die ganze körperliche Umstellung, und nach drei Monaten nochmal eine relativ hohe Entzugswelle, für die es verschiedene Erklärungen gibt (kann ich Dir später mal erklären wenn Du willst, ich glaub das ist jetzt momentan nicht Dein Thema). So und Du grätschst jetzt gerade in diese zweite Phase rein. Natürlich sind die genannten Entzugsphasen nicht in Stein gemeiselt. Es können je nach körperlicher Konstitution des Rauchers oder Tagesform auch mal nicht ganz drei Wochen, auch mal vier oder fünf Wochen sein.
Hinzu kommt daß jeder seinen eigenen Entzug erlebt. Ob diese Dinge sporadisch auftreten oder Dich eine Zeitlang begleiten, kann Dir keiner prognostizieren. Um das rauszufinden hilft nur eins: aussitzen. Es kann Dir auch keiner sagen, welche Phase Dich am härtesten trifft, vielleicht ist es bei Dir ja diese (bei mir war es die dritte, Herrschaft hab ich da gelitten! Und mich dementsprechend ausgejammert hier im Forum...). Weiß keiner vorher.
Du weißt ja inzwischen, daß ein Entzug in Wellen verläuft. Offensichtlich reitest Du gerade auf einer relativ hohen. Doch auch die Erscheinungen, die Du verspürst, werden immer wieder mal beschrieben. Sie gehen mit den körperlichen Umstellungen einher, die stattfinden, der Normalisierung des Stoffwechsels, des Kreislaufs, und so Sachen wie die Unruhe gleiten ja in den Bereich psychischer Entzugserscheinungen rein. Und ja, auch bei Wenigrauchern, ich habe vor diesem Entzug "nur" so fünf bis sieben an einem (normalen) Tag geraucht (an einem unnormalen bis zu zehn, aber das war eher selten der Fall), aber den anschließenden Entzug empfand ich als ätzend schwer.
So, was kann ich Dir jetzt raten? Um Flüssigkeitsverluste wegen der Schweißausbrüche auszugleichen, viel trinken. Chic wäre ein reizarmer Kräutertee. Kamille, Fenchel, Kümmel oder Melisse, die helfen gleichzeitig auch bei der Übelkeit und Unruhe. Du kannst auch Baldrian nehmen, weil es beruhigend und durchschlaffördernd wirkt. Gönne Dir noch ein Weilchen etwas mehr Ruhe, soweit möglich, und genügend frische Luft, ist hilfreich gegen so Kreislauferscheinungen und Schwindel (die hatte ich auch massiv).
Ach Peter, es ist schon nicht so leicht das Rauchen aufzuhören - frag mich was wir uns da bloß angeschafft haben!!! Indes, ich habe diesem Entzug auch eine positive Seite abgewonnen: Ich empfand ihn als so heftig, daß ich mir es, sollte mich die Sucht mal wieder von der Seite anspringen, bestimmt zweimal überlegen werde, ob ich nochmal anfange. Denn dieses Gedepp brauche ich kein zweites Mal. Daher nimm Deine Entzugserscheinungen an und im Hinterkopf mit, ich glaube fast, je schwieriger der Entzug, desto dauerhafter der Erfolg. Geh Deinen Weg weiter. Wir gehen mit Dir mit.
Viele Grüße von
Lydia